AKUT

Falsches Haus abgerissen

Sarah Wetzlmayr

Wenn Google sagt „dieses Haus muss weg“ dann kommt es weg

Irren ist Google

Manchmal wären wir ohne Google Maps doch ein bisschen besser dran. Nicht oft aber wenn dann wirklich…

von Sarah WetzlmayrManchmal wundern wir uns wie wir wohl jemals ohne Google Maps überlebt haben – es scheint mittlerweile genauso unglaublich zu sein wie nur mit einem Festnetztelefon auszukommen. Manche hätten aber, stände Google Maps noch in den Sternen, noch immer ein Dach über dem Kopf. Lindsay Diaz and Alan Cutter aus Texas zum Beispiel, deren Haus wegen der Verirrung eines kleinen, roten Google-Pins abgerissen wurde. Fällt damit ziemlich eindeutig in die Kategorie: „Vertrauen ist gut, Kontrolle wäre besser gewesen“.

Manchmal kommt die Flut und räumt Häuser weg – die tatsächliche Flut wie zum Beispiel in Form von Wirbelstürmen – und manchmal fordert aber auch einfach die Digitalisierungswelle einzelne Opfer. Das Doppelhaus der beiden Amerikaner war um die Weihnachtszeit zwar von Tornados beschädigt worden hätte aber wieder repariert werden können. Kein Grund also gleich die Abrissbrine darauf los zu lassen. Jene Firma die beauftragt worden war ein Haus in der texanischen Stadt Rowlett abzureissen hätte das eigentlich einen Block weiter tun sollen. Eigentlich hätten sie ein Haus mit der Adresse „7601 Cousteau Drive“ abreißen sollen, aber  Google Maps  hat den Abrisstrupp scheinbar nach „7601 Calypso Drive“ geschickt .Wie Engadget berichtete, zeigen Apple Maps und Mapshare die beiden Adressen mit unterschiedlichen Pins an, nur Google Maps klopft beide roten Stecknadeln ins gleiche Grundstück – nur halt an verschiedenen Seiten des Stückchen Lands.
Oft fallen Pakete in solche verwirrenden Blind Spots oder man läuft angeleitet von Google Maps selbst hinein. Das ist ärgerlich aber nicht welt- oder eben häuserbewegend. Wenn das eigene Haus, das zwar reparaturbedürftig aber keineswegs dem Tode geweiht ist, wegen einer solchen Lücke im Google-Universum abgerissen wird, ist das aber schon etwas mehr als ärgerlich. Und für das nächste Mal vielleich einfach kurz das digitale Universum wieder verlassen und hinfahren und anschauen bevor man die Abrissbirne darauf richtet.

Foto: Screenshot Google Maps