AKUT
Verarsche des Monats
Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was Ihre Hausverwaltung eigentlich tut? Hinterfragen Sie es erst gar nicht. Die Antwort könnte Sie erzürnen.
von Franz J. Sauer
Betriebskosten. Hm. Beim Auto ist mir dieser Begriff klar, ich meine also, mir ist klar, wofür er steht. Ein Auto wird ja auch ständig betrieben, dazu braucht es Treibstoff, Schmierstoff und regelmäßige Wartung, auf dass man kräftig anstoffen kann und die Karre nicht irgendwann auseinanderfällt. Aber wie ist das eigentlich bei Wohnungen? Die müssen auch regelmäßig gewartet werden. Innen (dafür ist der Mieter zuständig), außen (dafür ist der Hausbesitzer zuständig), rundherum (auch der Hausbesitzer), und ja, gelegentlich wird mal das Dach undicht, die Treppe morsch, das Wasserrohr brüchig. Renovierung steht an, die sich alle brüderlich teilen … aber halt! Gibt es da nicht einen eigenen Reparatur-Fonds? Mülleimer wollen ausgeleert werden, klar. Infrastruktur erhalten, auch klar. Kommunalsteuern … hach, wenn man sich irgendwann mal darauf (mit wem eigentlich und wann?) geeinigt hat, dass Steuernzahlen in Ordnung ist, macht auch das Sinn. Gas, Wasser, Scheiße? Kommt extra. Und dann ist da noch die Hausverwaltungspauschale …
Anruf in derselben. Guten Tag, ich bräuchte bitte eine Aufschlüsselung meiner Betriebskosten. Weiters einen Wohnungsplan, einen Rücklagen-Ausweis, ein Protokoll der letzten Eigentümerversammlung, einen Energie-Ausweis, ein Nutzwertgutachten und, so vorhanden, Einheitswertbescheide. Antwort: Aufschlüsselung (in Fachchinesisch, kaum entschlüsselbar) anbei, Rest „ist leider nicht vorhanden“. Trotzdem war mein Mailverkehr mit nämlichem Unternehmen ab da bis zum Verkauf der Liegenschaft ein reger – stets ging es um Rechnungen, Mahnungen und Mahngebühren. What for, Freunde?
Illustration: Bernd Püribauer
Foto: schablonski.de