KULTUR
Auf einer Wellenlänge
Wenn ehemalige Frequency Festival-Besucher groß werden, gehen sie aufs WAVES und lassen sich treiben. So haben wir das auf jeden Fall gemacht.
von Sarah Wetzlmayr
Auf einer Welle guter Musik konnte man sich am vergangenen Wochenende durch den 9. Wiener Bezirk treiben lassen – beim WAVES Vienna Festival rund um das Wiener WUK. Es ist das Festival für all die Menschen, die das Thema Musikfestival noch nicht ganz abgeschlossen haben, aber denen die Lust auf Erfrierungszustände im Zelt, Dosen-Ravioli und Dixie-Klos vergangen ist. Es repräsentiert die erwachsene, gewaschene Version des Festivallebens. Ohne Kotze auf den Schuhen, Pelz auf den Zähnen und Zelt-Sex. Das WAVES lädt außerdem dazu ein sich, eingepackt in einer Wolke aus guter, vor allem elektronischer Musik einfach zwischen den verschiedenen Locations treiben zu lassen. Ausgehend vom WUK als Headquarter reichte die WAVES-Landkarte vom Amtshaus Alsergrund bis zum alt-ehrwürdigen Café Weimar. So konnte man einfach auf der Welle bleiben und schauen wohin sie einen führt.
Am Donnerstag mussten die Headliner Gold Panda wegen eines Pass-Problems leider absagen. Stattdessen konnte aber der Wiener Musik-Wunderknabe Cid Rim gewonnen werden, womit die erste WAVES-Nacht wieder gerettet war. An allen drei Tagen und Nächten präsentierte sich das WAVES als bunte Mischung österreichischer Acts und großer internationaler Namen, wie We Are Scientists, die Samtagnacht das Festival fulminant beendeten. Zuvor konnte man sich von der fabelhaften Mavi Phoenix überzeugen, den unglaublich fein gesponnenen Klangteppich von Waelder inspizieren und dem elfengleichen Gesang der Gruppe Smerz lauschen. Am Heimweg im Morgengrauen fragt man sich dann, ob es möglicherweise Städte gibt, in denen das einfach immer so ist – die sich Nacht für Nacht von einfachen Städten in kleine musikalische Universen verwandeln. Wenn es die gibt, dann wollen wir dort leben.