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Hinter Tschechien: Die Silberne im Biertrinken

Die Silbermedaille im Biertrinken gehört uns. Und das war, anders als bei so mancher Ski-WM, keine Hundertstelentscheidung.

Wie wir ja alle längst mitbekommen haben, wurde unser schönes Wien erneut zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Erster Stockerlplatz also. #dankemercer. Wie wir alle jedoch ebenfalls wissen, ist diese Studie als nicht wirklich repräsentativ zu betrachten, da sie keinen Querschnitt durch die Bevölkerung abbildet – sondern sich eher an Unternehmen richtet und jenen die Entscheidung erleichtern soll, in welche Länder sie ihre Mitarbeiter entsenden. Im Rathaus und auch auf den Straßen Wiens freut man sich trotzdem – und wie man ja auch schon längst weiß, kann die Freude ja bekanntlich auch Berge versetzen. Oder war das der Glaube? Wurscht – ihr wisst schon, wie das gemeint ist.

Spannend wäre jedoch eigentlich eine Folgestudie, in der beleuchtet würde, ob die ja nicht zu leugnende Lebensqualität mit dem durchschnittlich doch eher weiter oben angesiedelten Bierkonsum der Österreicher zusammenhängt. Wir empfinden das jedenfalls so – und zwar bei jedem einzelnen Schluck des Hopfen-Malz-Getränks. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Worum es eigentlich geht: In Punkto Bierkonsum pro Kopf liegen nur die Tschechen noch etwas vor uns. Das ist ein solider zweiter Platz, der uns – anders als bei sämtlichen Olympischen Spielen – gemeinsam mit der Goldenen in der Sparte „Mercer“, im Medaillenspiegel ganz vorne liegen lässt.  Pro Kopf schüttete sich der Österreicher im vergangenen Jahr 103, 2 Liter Bier die Kehle hinunter. Darüber, wie vielen österreichischen Köpfen, diese Menge auch wirklich zu Kopf gestiegen ist, gibt es keine Aufzeichnungen. Die österreichischen Brauereien produzierten auf jeden Fall 9,2 Mio. Hektoliter Bier, um 2,3 Prozent mehr als 2015 und liefen damit auf Hochtouren. Obwohl also der Absatz pro Kopf im Vergleich zum Rekordjahr 2014 (104 Liter) etwas gesunken ist, ist der gesamte Inlandsabsatz gestiegen. Der Bier-Export floriert.

Das Standardbier der Österreicher ist eindeutig das Lager/Märzen (5,4 Mio. Hektoliter) gefolgt von sonstigem Vollbier (1,3 Mio. hl). Auch die Zahl der Braustätten ist gestiegen – auf beachtliche 235. Im Vergleich dazu: 1990 waren es nur 63. Der hohe Stellenwert, den das Bier in der Alpenrepublik einnimmt, lässt sich in keinem Fall abstreiten – schließlich ist das kleine Österreich auch das einzige Land, das eine dreistufige Ausbildung zum Biersommelier anbietet. Wer sein „Hobby“ also zum Beruf machen möchte …