KULTUR
Challenge: Sommer in Wien
Nachdem die beiden Innsbrucker Mira und Patrick die „Sommer in Wien“-Challenge erfolgreich bestanden hatten, lernten sie Wiens Höhen und Tiefen kennen – und kommen definitiv wieder.
Redaktion & Produktion: Sarah Wetzlmayr & Anneliese Ringhofer / Fotos: Eryk Kepski
An vielen Orten Österreichs denkt man, die Hauptstadt sei einem nach Absolvierung der obligaten Wienwoche wohl bekannt. Man hat schließlich alles gesehen, was üblicherweise postkartentauglich ist. Aber Wien hat definitiv mehr zu bieten als Fiaker fahrend Selfies am Ring zu schießen. Klingt nach einer Floskel, ist es aber nicht, wie wir den beiden Gewinnern unserer „Sommer in Wien“-Challenge, den Tirolern Mira und Patrick, beweisen durften.
Der Gewinn war hart erkämpft, zuerst mussten durch Vorlesen eines Mundl-Dialogs, das Aufzählen aller Zutaten der Sachertorte und der Übersetzung der Begriffe „Spompanadeln“ und „Lercherlschas“ Sprach- wie Kulturbarrieren überwunden werden. Da war die Vorgabe, innerhalb nur einer Stunde die Koffer zu packen und im neuen Seat Ibiza nach Wien anzutreten, weit weniger Hindernis.
Ankunft in Wien. Die Hauptstadt beheimatet vier zentral gelegene Budget Design Hotels der Gruppe Motel One. Mira und Patrick entschieden sich, ihren Wiener Sommerurlaub im Motel One Wien-Hauptbahnhof zu verbringen. Nach dem Check-in bezogen die beiden zunächst ihr Zimmer in der 17. und letzten Etage mit einem wahrlich atemberaubenden Ausblick über Wien und genehmigten sich anschließend einen Drink an der Bar in der stylischen One Lounge. Überraschend für ein „Motel“: die Gin-Karte mit über 40 Gin-Sorten, darunter fünf lokale Hersteller aus Österreich, wie etwa der Herzog Gin aus Saalfelden. Das Ambiente der One Lounge entspannt zusätzlich nach der doch langen Anreise aus Innsbruck und nimmt die beiden gleichzeitig auf eine Zeitreise ins Wien um 1900 mit. Hier wurden schließlich nicht nur historische Entwürfe der „Wiener Werkstätte“ neu interpretiert, die Liebe zum historischen Detail wurde auch bei den Stühlen und Pölstern im Barbereich fortgesetzt, die Stoffe mit Originalmustern stammen vom ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten Backhausen. Eindrucksvoll ist auch der Kronleuchter aus geschliffenem Kristall des Wiener Traditions-Familienbetriebs J. & L. Lobmeyr.
Eine optische Überraschung auch am nächsten Morgen im Frühstücksbereich: Sie sitzen plötzlich mitten am Semmering – an der Wand ist der Streckenverlauf der Semmeringbahn bebildert, die Möblierung erinnert an ein Ausflugslokal. Diese individuelle Innenausstattung ist charmant und sticht aus der Masse der durchgestylten Designerhotels heraus. Ein guter Start in die „Wien-Woche 2.0“ von Mira und Patrick.
Sportlich geht’s weiter mit einer Mountainbike-Tour durch den Wienerwald, eine Aktivität des Erlebnisanbieters Jochen Schweizer. Das Unternehmen bietet eine Vielzahl besonderer Erlebnisideen zum Verschenken oder Selbererleben, egal ob Abenteuer, Genuss, Erholung oder Kurse und Seminare den persönlichen Vorlieben entsprechen. Mira und Patrick entscheiden sich für Downhill-Action, Ausgangspunkt der Tour ist in Wien Penzing. Wie sie vor Ort von ihrem Instruktor erfahren, geht es hinauf zur Jubiläumswarte und nicht weniger adrenalingeladen auch wieder hinunter. Damit hätten die zwei Tiroler nicht gerechnet, die Westler neigen ja bekanntlich dazu, nur im „Heiligen Land“ Berge zu akzeptieren. Aber auch unweit des Wiener Stadtzentrums lassen sich schweißtreibend Höhenmeter absolvieren.
Hernach geht’s stilecht unter die Erde, auf den Spuren des „dritten Manns“. Die Tour führt die beiden Innsbrucker mit fachkundigen Kanalmännern durch die unterirdischen Flüsse und Kanäle, dorthin, wo sich einst Harry Lime aka Orson Welles im berühmten Filmklassiker „Der dritte Mann“ vor den Schmuggler-Jägern versteckte. Miras Furcht vor gewissen olfaktorischen Herausforderungen wird gottlob durch die Realität entschärft, was sich hier tatsächlich abspielt, ist ein beeindruckendes Wasserschauspiel mit historischen Wurzeln. Das Wiener Kanalnetz ist steinalt – seine Geschichte reicht bis ins Jahr 100 n. Chr. zurück, und damit ins römische Militärlager Vindobona. Im 18. Jahrhundert war Wien die erste Stadt Europas, die innerhalb der Stadtmauern vollständig kanalisiert war. Ein Vorzeigeprojekt also – heute wie damals.
Wieder zurück aus der Unterwelt tauschen Patrick und Mira die Turnschuhe gegen Sandalen, denn die Sonne scheint und es geht zur Neuen Donau. Auf der „Insel“ lernen die beiden das Freizeit- und Badeparadies der Wiener kennen und lassen die Seele baumeln.
Wien verleiht Flügel. Das Windobona im Wiener Prater ist eine Institution, die dazu einlädt, abzuheben. Allerdings im positiven Sinn. Im Fachjargon nennt man das Indoor-Skydiving, ein neuer Trendsport, bei dem man in einem gläsernen Flugkanal den freien Fall mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 280 km/h ausprobieren kann. Das Feeling ist vergleichbar mit einem Fallschirmsprung aus 4.000 Meter Höhe. Patrick wagt zwei kurze Flüge, unterstützt von einem Guide, der ihm die Skydiving-Basics, wie Drehungen und das Hoch-und-runter-Fliegen, beibringt. Die wichtigste Aufgabe, einfach loszulassen und zu lächeln, schafft er letztlich ohne Unterweisung.
Als Abschluss genießen Mira und Patrick ein Wohlfühl-Dinner im Kulinarik-Hotspot Comida y Ron am Stubenring in der Wiener Innenstadt, WIENER-Lesern bekannt von der wöchentlichen „WIENER Musik“. Bei mediterraner Stimmung wird ein leichtes Gericht aus der kreolisch-karibischen Küche serviert und per Lillet-Spritzer wird auf einen gelungenen Sommerurlaub in Wien angestoßen. Ein Urlaub mit Höhen und Tiefen, sozusagen. In, über und unterhalb der Hauptstadt.
Der Wien-Urlaub unserer Gewinner Mira und Patrick in bewegten Bildern: