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Berufung: Influencer – Der KKK-Faktor

Influencer? Das sind Leute, die dein Kaufverhalten beeinflussen. Per Plattformen wie Instagram. Und der Zeitgeist will es, dass die großen Influencer der Gegenwart KKK sind: Teil des Kim-Kardashian-Klans.

Text: Manfred Sax

Die Namen: Kylie Jenner, 20, Social Media Personality, 110 Millionen Followers auf Instagram. Dann Kendall Jenner, 22, Model, 92 Mio. Followers. Und natürlich Kim Kardashian, 37, Reality TV Personality, 112 Mio. Followers. Sie sind untereinander halb verschwestert, sind Teil der „Keeping up with the Kardashians“-Crew und pures Marketing-Gold. Ein KKK-Posting auf Instagram, heißt es, ist 1 Million Dollar wert. So geht INFLUENCER. Aber wie kam es dazu?

Kylie Jenner, Illustration by Paula Brandtner

Kendall Jenner, Illustration by Paula Brandtner

Aus dem KKK-Narrativ: Es begann 2003. Ein Rapper namens Ray J (heute Star der Reality-Show Love & Hip Hop) hatte Sex mit Kim und filmte das Geschehen. 2007 geriet der Clip in die Pornokanäle. Kim drohte mit dem Kadi und gab sich mit 5 Millionen Dollar zufrieden. Auch sonst erwies sich der Porno als Glücksfall, Ende 2007 lief erstmals die Show „Keeping up with the Kardashians“ über den Äther, die das Leben der Kardashian-Sisters (Kim, Khloe, Kourtney, Kendall, Kylie) dokumentierte, bis heute eine der erfolgreichsten Shows des Planeten. Und wer Teil des Kardashian-Clans wurde, musste damit rechnen, recht erfolgreich zu werden. Kims Gatte Kanye West ist enorm erfolgreich, Kylies Boyfriend ist der Rapper Travis Scott, ein geradezu absurd erfolgreicher Entertainer.

Kim Kardashian, Illustration by Paula Brandtner

Es versteht sich von selbst, dass KKK ihre Realityshowhaftigkeit in Business umsetzten. Kylie verwaltet einen Kosmetik-Brand und arbeitet für die Kleiderkette PacSun, Kendall ist Aushängeschild einer „Instagram-­Girl-Ära“ genannten ­Bewegung und so weiter. Die Deals, die KKK zu ­Multimillionärinnen machten, sind ­eindeutig weniger interessant als der wundersame Umstand, dass es ein gefilmter Fick war, der die Kardashians auf die Erfolgsstraße brachte. Möge niemand behaupten, Porno sei nur „bad for you“.

Instagram: /kyliejenner, /kendalljenner, /kimkardashian