Mode

Pyjamaparty

Die letzten Monate haben uns eine schier endlose Pyjamaparty beschert. Meist in Kombination mit Alkohol. So konnte man direkt am Sofa den Rausch ausschlafen.

Text: Alex Pisecker / Foto: Intimissimi

Das Wort Pyjama leitet sich aus dem Dari-Persischen ab und bedeutet Beinkleidung. Es handelt sich um eine leichte Hose, die an der Taille mit einer Schnur gehalten wird. Dieses Kleidungsstück ist speziell in ­Indien weit verbreitet.

So waren es auch die britischen Kolonialherren, die in der Mitte des 17. Jahrhunderts sowohl das Wort als auch das Kleidungsstück aus dem Hindi ins Englische und in Europa einführten. Bald geriet der Pyjama wieder in Vergessenheit. Im Deutschen reden wir vom Schlafanzug.

Erst als sich die East India Company richtig etablierte (sie handelte unter anderem auch gern mit Opium), kam der Pyjama zurück nach Europa (1870), diesmal mit einem hemdartigen Oberteil zum Knöpfen. Bis zum Ende des ersten Weltkriegs ­hatte der Pyjama das Nachthemd, das bis dahin als Schlafbekleidung für Männer diente, beinah restlos verdrängt.
In Shanghai wurde es ab den 70er-Jahren üblich, Pyjamas im Alltag zu tragen. Zur Weltausstellung 2010 unternahm die chinesische Regierung große Anstrengungen, diesen „unzivilisierten“ Brauch zu unterbinden. In England verbot die Supermarktkette Tesco ihren Kunden den Zutritt im Pyjama. Weltweit gibt es in Schulen einen Pyjama-Tag, an dem die Kinder in der Schule im Zuge einer Pyjamaparty übernachten dürfen.

Pyjamas werden aus ge­webter oder gewirkter Baumwolle (Jersey) in allen möglichen Formen hergestellt. Für edlere Varianten bietet sich ­Seide an. Diese Naturfasern sind saugstark und lassen sich gut waschen.