Neu im Kino: Gambit – Der Masterplan
Harry Deane (Colin Firth) sieht endlich über den Rand seiner Hornbrille. Angepasst, zurückhaltend und schüchtern war der brave Kunstkunstkurator schließlich lange genug. Für den reichen Banausen Lionel Shabandar (genial: Alan Rickman) hat sich Harry jahrelang den Expertenrücken krummgeschuftet. Jetzt ist es Zeit, dem arroganten Dummkopf eins auszuwischen. Und zwar mit einem gefälschten Gemälde des Impressionisten Claude Monet.
Die perfekte Fälschung von „Heuschober I“ – aus Monets berühmten Getreideschober-Serie – würde Shabandar um den Rest seines kümmerlichen Kunstsammler-Verstands bringen und Harry um 12 Millionen Pfund bereichern.
Als Lockvogel engagiert Harry die einfach gestrickte Rodeoreiterin PJ Puznowski (Cameron Diaz). Die Story, Puznowskis Großvater hätte als damaliger Befehlshaber im Zweiten Weltkrieg bei der Stürmung von Görings Kunstsammlung in Karinhall das wertvolle Monet-Kunstwerk in seinen Besitz gebracht, klingt plausibel.
PJ ist tatsächlich eine Frau zum Pferdestehlen. Man muss sie nicht lange überreden. Nicht nur ihre Wohnverhältnisse sind eher bescheiden. Zu gern lässt sie sich auf Omas Couch vor der Monet-Fälschung fotografieren um so Lionels Aufmerksamkeit zu erregen. Die Aussicht auf 500.000 Pfund und ein Zimmer in einem Londoner Luxushotel kommen der Blondine gerade recht.
Vor Ort erregt die heißblütige Texanerin aber nicht nur Lionels Aufmerksamkeit als Kunstsammler. Ganz abgesehen davon durchkreuzt ein weiterer Störfaktor Harrys fein ausgetüftelten Plan: Lionel hat den Kunstexperten Martin Zaidenweber (Stanley Tucci) ins Boot geholt um diesen Deal abzusichern …
Fimkritik
Wenn Ethan und Joel Coen ihre Finger in einem Filmprojekt haben, kann die Sache für den Zuschauer nur gut ausgehen. Die Coen-Bros haben das Gambit Original aus dem Jahr 1966 mit Michael Caine und Shirley MacLaine reichlich umgeschrieben. Cameron Diaz passen – trotz Superbody – MacLaines Schuhe nicht. Der Rest der Besetzung Colin Firth, Alan Rickman und Stanley Tucci ist zum Brüllen.