Ars Electronica: Total Recall – The Evolution of Memory

Vom 5. bis 9. September findet in Linz die diesjährige Ars Electronica statt.

Seit 1979 gibt es die Ars Electronica – mittlerweile ist sie eine längst weltweit etablierte Schnittstelle zwischen Kunst, Technologie und Sozialphilosophie. Vom 5. bis zum 9. September gibt es auch dieses Jahr wieder ein immens umfangreiches wie vielvesprechendes Programm.

Das Schlüsselthema ist dieses Jahr die Erinnerung: „Total Recall – The Evolution of Memory“ befasst sich mit der Thematik Erinnerung im biologischen wie technisch-digitalen Sinn. Neuro- und ComputerwissenschafterInnen, KünstlerInnen und PhilosophInnen beschäftigen sich in zahllosen Ausstellungen, Performances und Symphosien der Idee eines „perfekten Gedächtnis“ und den Kernfragen, was Erinnerung überhaupt ist, wie sie funktioniert und wie zukünftige Formen und Symbiosen funktionieren könnten.

Die Highlights sind zu zahlreich, um an dieser Stelle detailliert auf alle einzelne eingehen zu können – der Wiener Online wird detailliert vom Festival berichten. Zu den Höhepunkten zählt unter anderem HR Giger, der diesjähriger „Featured Artist“ ist. Giger gilt als Vorvater des biomechanischen Stils der 1960er Jahre – zwei Ausstellungen widmen sich dem Erschaffer des legendären Aliens aus dem gleichnamigen Ridley Scott Film: einerseits die Ausstellung „Kunst der Biomechanik“ im Lentos, die den roten Faden sowie Wendungen und Wandlungen der Biomechanik beleuchtet. Digital wird’s im Deep Space des Ars Electronica Center, wo Exponate Gigers, die aus diversen Gründen nicht mehr ausstellungsfähig (weil zu fragil für Reisen et cetera) auf einzigartige Art beleuchtet und gezeigt werden.

Ein weiteres Highlight ist die Festivaleröffnung „Wir sind hier“ am 5.9. in der Tabakfabrik: eine Performance, die sich mit der kulturellen Verstümmelung der Bücherverbrennungen annimmt und sich mit crossmedialen Mitteln Gedanken zu möglicher Überwachungsdystopien (siehe: PRISM u.v.m) macht. Laufende Aktionen gibt es unter www.wir-sind-hier.org, mehr Infos auf der Ars Electronica Homepage.

Am Sonntag, dem 8.9. gibt es dann die große Konzertnacht, die Orchester-Klänge des Bruckner-Orchester mit Digitalem und Visuellem kombiniert und in einer Performance von Dennis Russell Davis und Maki Namekawa ihren Höhepunkt findet: vier Hände am Klavier, die sich Stravinskys Le Sacre du Printemps annehmen und die rhythmische Präganz dieses Stückes in all ihrer Furiosität bearbeiten.

Ebenso ein Highlight ist „Bruckner lebt“ am 7.9. im Donaupark, als Interpret Bruckners wird Parov Stellar performen, auch eine eigene App wird es dazu geben.

Ein genaues und detailliertes Bild kann man sich auf www.aec.at machen.

(c) Tomislav Mesic (c) Tomislav Mesic