Wiener Stadthallenbad: Teileröffnung nach Sanierungsdilemma

Nach vier Jahren Sanierung ist das Wiener Stadthallenbad wieder zum größten Teil für die Öffentlichkeit benützbar. Die Zukunft bringt wieder Badevergnügen aber auch eine massive Klage für den Generalplaner.

Im Mai 2010 starteten die Arbeiten für die Generalsanierung des denkmalgeschützten Stadthallenbades, der ganze Komplex sollte technisch saniert und auf den neuesten Stand gebracht werden. Damals wurden rund 17 Millionen Euro für das Vorhaben budgetiert und der Abschluss für Herbst 2011 geplant. Nun, vier Jahre später, ist der größte Teil endlich geschafft: die große Schwimmhalle mit dem Hauptbecken und dem Sprungturm, das gleich nebenan liegende Lehrschwimmbecken sowie der gesamte Saunabereich sind seit Montagnachmittag für das breite Publikum geöffnet – was bleibt ist ein riesiger Rechtsstreit, der sich noch über Jahre hinweg ziehen kann.

Klage auf 5,6 Millionen Euro

Kurz vor der geplanten Eröffnung im Jänner 2012 erwirkten das Sportamt, die Wien-Holding und die Stadthalle einen sofortigen Baustopp und leiteten eine gerichtliche Beweissicherung ein, um etwaige Fehler des Generalplaners bzw. der ausführenden Firmen zu erheben. Undichte Stellen in den Becken und technische Gebrechen des Hubbodens sind nur einige der Probleme die im Zuge der Untersuchungen gefunden werden. Die Causa wurde danach endgültig zum Fall für das Gericht und die Stadthalle, die mittlerweile das Eigentum zu 100 % an die Wien-Holding übergeben hat, klagt den Architekt und Generalplaner Georg Driendl auf 5,6 Mio. Euro. Dieser hingegen fordert ausstehende Honorare in der Höhe von 800.000 Euro und sieht die entstandene Misere nicht in seinem Verantwortungsbereich.