AKUT
Liebesbrief an die Wiener Linien
Ein Liebesbekenntnis an die Wiener Linien
GANZ VIEL LIEBE UND EIN BUS(SI)
Man kennt das – die Liebe lodert in einem wie ein Kaminfeuer und man kann sic nicht raus lassen. Wegen Schüchternheit und all diesen anderen unnötigen Dingen. Nehmen wir uns deshalb für einen kurzen Moment Nadine Kriegelstein zum Vorbild – denn die hat ihrer Liebe öffentlich verkündet.
von Sarah Wetzlmayr
Es scheint so als ob die Wiener Linien eine absonderliche aber besonders stark ausgeprägte Facebook-Wirksamkeit. Im Dezember die Rolltreppenfete und jetzt ein Liebesbrief an eben diese Institution, der viral ging. Worin diese ungemeine Attraktivität liegt ist schwierig zu erforschen, denn eigentlich sind sie meistens eher Zielscheibe der besonderen Wiener Grantigkeit, die sie immer wieder gabelbissen-artig zu spüren bekommen. Meistens ein paar Male in der Weihnachtszeit, wenn es ausnahmsweise mal ein paar spärliche Schneeflocken vom Himmel fallen und kurz darauf über die Lautsprecher in den Stationen bereits der Ausnahmezustand verkündet wird – „Schneechaos“ ist das Stichwort. Jeder kennt es. Eine Brise Grant gebührt auch all den Döner-, Burger-, Pizzaessenden Menschen in Bussen im Hochsommer und den gerade verpassten Nachtbussen. Ganz zu schweigen von der Schwarzkappler-Riege.
Liebes-linie
Nicht gerade eine positive Bilanz bis jetzt. Die hat die junge Wiener Linien-Aficionada Nadine Kriegelstein jetzt mit nur einigen Sätzen ausgeglichen. Sie hat nämlich auf Facebook einen schon eher anrührenden Liebesbrief an die Wiener Linien geschrieben. Die gerade in Manchester verweilende Studentin hat gerade eine der großen Weisheiten der Menschheit an sich selbst erfahren: Erst wenn etwas weg ist, weiß man wie viel es einem wirklich bedeutet hat. Das ist nicht wirklich neu, aber in Verbindung mit Straßenbahn, Autobus, U-Bahn und Co vielleicht doch. Überteuert, unpünktlich und unzuverlässig sind die Öffis in Manchester, so Krieglstein. Grund genug für ein wenig Heimweh und eine durch die große Distanz neu entfachte Liebe. Ein solches Liebesbekenntnis kam bei den Wiener Linien wohl auch noch nie ins Haus geflattert. Vielleicht kann man die Schwarzkappler auch mit kleinen Portiönchen dieser Liebe füttern.