KULTUR

Guru die Band

Sarah Wetzlmayr

Die Erleuchtung des Kleinbürgertums

Von Western nach Ostern

Guru die Band sind unkalkuliert wienerisch und kalkuliert witzig. Ein Auge schielt immer in Richtung Kleinbürgertum und das andere – bei der neuen EP „OSTERN“ – Richtung Balkan. 

von Sarah WetzlmayrWenn sich jemand Guru nennt schraubt derjenige die Erwartungshaltung der anderen an seine Person automatisch schon ziemlich weit nach oben. Man erwartet sich, wenn schon nicht die Erleuchtung selbst, zumindest dass einem der rechte Weg ausgeleuchtet wird. Erleuchtung durch Musik ist außerdem an sich ja nichts abwegiges. Deswegen will man dem Wiener Liedermacher, der sich Guru nennt und mit bürgerlichem Namen eigentlich Georg Hübner heißt, mal einen kleinen Vertrauensvorschub entgegen bringen und auf seine Erleuchtungsqualitäten zählen.

Aber warum die Erleuchtung immer in höheren Sphären suchen und nicht mal in sich selbst, im eigenen Kleinbürger der in einem schlummert, denn genau den besingt der Wiener Multiinstrumentalist und Liedermacher auf seiner neuen EP „Ostern“.  Ein Kontrabass, Drums, diverse Saiteninstrumente und eine beschwingte Zieharmonika runden das musikalische Süppchen des Wieners geschmacklich ab.

Witzbolde mit feinen Klingen

Humor muss sein, aber die Brechstange haben Guru dabei zuhause gelassen. Mitgebracht haben sie nur die feine Klinge mit der sie mit viel Gefühl ins kleinbürgerliche Fleisch schneiden. Die Texte haben Tiefgang aber die Mundwinkel hängen dabei bestimmt nicht tief herunter, sondern der Schelm bleibt ihnen dabei ins Gesicht geschrieben. Und so sind auch die Texte geschrieben. Der Zeigefinger bleibt dabei aber unten und Mittelfinger gibt es von Guru auch keinen. „OSTERN“ ist das zweite Album einer Trilogie die aus den EPs „Western“, „OSTERN“ und „Gestern“ besteht. Den Titeln der drei EPs folgend werden  Einflüsse aus verschiedenen Musikstilen einfließen: „Western“: Americana, Mariachi; „OSTERN“: Balkan und Klezmer; „Gestern“: Jazziges und Chöre a la Comedian Harmonists.

Eigentlich sollte das Album bereits zu Weihnachten auf den Markt geschossen werden, dem Perfektionismus des Guru geschuldet hat sich das Ganze aber ein wenig verzögert: „Jedem Neubeginn wohnt auch ein Anfang inne. Oder so“ (GURU DIE BAND).

Mehr Infos:
guru@g-u-r-u.com  facebook.com/guru @guruTweeeet

Den Song „Elaine“ kann man sich außerdem hier schon mal anhören: