KULTUR

50 Cent verarscht Autist

Franz J. Sauer

US-Rapper 50 Cent macht sich über Autisten lustig – wütende Reaktionen aus der Musikszene

Sehr witzig …

Killer-Getue, harte Worte, Schussverletzungen und viel Sex. Rap-Schädel 50 Cent ist für seine Attitüde bekannt, ein bisserl auch für seine Musik. Nun hat er in den USA einen an Autismus leidenden Flughafen-Angestellten gefilmt und verunglimpft. Eine Aktion, die nicht nur bei Mitmusikern nach hinten los ging.

„Welchen Scheiss hat denn der sich reingehaut, bevor er heute zur Arbeit ging? Mann, seht Ihn Euch an …“. Und dann noch ein Video, geteilt über die eigenen Social Media-Kanäle. Der unfreiwillige Hauptdarsteller: Andrew Ferrell, 19 Jahre alt, zur Putztruppe des Cincinnati/Northern Kentucky International Airport gehörend und – Autist. Vor allem letzteres dürfte der fidele Rap-Musikant mit den ehemaligen Erfolgen (der letzte Hit ist auch schon gut 10 Jährchen her) etwas zu spät geschnallt zu haben …

Amanda Ferrell, Andrews Mutter, wertet in der Rückschau das „Vergehen“ ihres Sohnes, dass den Musik-Star zum Auszucken brachte, als ein simples Ignorieren des „Meister“. „Mein Sohn hat ihn einfach nicht erkannt. Das brachte ihn in Rage.“

Mittlerweile ist das Video von den Sozialen Netzwerk-Kanälen des 50 Cent wieder verschwunden, bloß noch auf Youtube geistert eine Kopie durchs Netz, unangenehmerweise und hier zu sehen:Es dürfte relativ bald ruchbar geworden sein, dass nichtmal die eingefleischtesten Homies des halben Dollar derartige Auszucker lustig finden würden. Also kam alsbald der Rückzieher des ehemaligen Drogendealers, auf den schließlich auch schon neun Mal geschossen wurde, nebst Entschuldigung bei der ganzen Familie und überhaupt, so berichtet Huffington Post:

“While the incident at the airport resulted from an unfortunate misunderstanding, I am truly sorry for offending the young man,” Jackson told the publication. “It was certainly not my intent to insult him or the disability community, which is a source of great strength in America. I have apologized personally to him and his family.”

Klingt nicht nur clumsy, ist auch so. Andere, oder, will man böse sein, echte Musiker widmeten dem Incident ebenfalls Publicity auf Social Media Kanälen. Diesfalls gar nicht mal so positive. Leland Sklar etwa, einer der besten Bassisten am Planeten, verantwortlich für ikonische Basslinien wie jene zu Billy Cobhams „Stratus“ oder auch als langjähriger Tour-Bassist von Phil Collins oder Toto bekannt, tat in recht deutlichen Worten seine Meinung über 50 Cent und seine Aktionen kund: