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Google sucht Fahrer für fahrerlose Autos

Sarah Wetzlmayr

Während sich andere Sorgen über mehr Sex in selbstfahrenden Autos machen, sucht man woanders Leute für den bequemsten (und fadesten) Job der Welt. 

von Sarah Wetzlmayr

Wenn Sie zu dieiser Sorte Menschen gheören, die sich am allerwohlsten in der Rolle des nörgelnden Beifahrers fühlen, Sie am besten dieses Talent schon bei mehrfachen „L-Taferl“-Fahrten unter Beweis stellen konnten, wird dieser Job wohl genau das richtige für Sie sein. Wenn dann außerdem noch klar wird, dass es sich um eine Stelle im großen, bunten Universum von Google handelt, klingt das alles schon mehr nach Traum als nach Job.

Im Klartext geht es bei dieser Stellenanzeige des Internetriesen darum, sich von selbstfahrenden Autos durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten kutschieren zu lassen. Fürs Autofahren bezahlt zu werden, wenn man dabei nicht einmal Auto fahren muss, klingt doch nach einem guten Deal. Vor allem wenn man sich an der exquisiten Landschaft Arizonas sowieso nur schwer satt sehen kann. Ob man aber bei einem Stundenlohn von 18 bis 20 Euro bei sechs Stunden an fünf Tagen in der Woche tatsächlich satt wird, ist doch ein wenig fraglich. Die Job-Beschreibung in unser eigenes Verständnis des ewig nörgelnden Beifahrers übersetzt: Holpriges Anfahren, abgesoffener Motor oder prinzipielle Unbequemlichkeit benörgeln und das 6 Stunden am Stück. Klingt nach etwas, wofür der Österreicher schon genetisch prädestiniert wäre.

Auch zeigt die ganze Geschichte, dass Google seinen selbstfahrenden Autos wohl noch nicht ganz so traut. Deshalb werden „Spezialisten für Fahrzeugsicherheit, die Teil des Google-Projekts für selbstfahrende Autos werden wollen“ gesucht und darauf gehofft, dass die durch das leise Schnurren des Motors und die prinzipielle Eintönigkeit der Beschäftigung nicht jeden Tag zur Nacht machen. Multitasking-Fähigkeiten sollte der Testfahrer nämlich trotzdem besitzen. Hier könnte es für den gemeinen Österreicher dann also wieder schwer werden – schließlich muss man die Hard- und Software im Auto bedienen und gleichzeitig auf bis zu vier Kanälen kommunizieren. Was das für Kanäle sein werden, geht aus der Ausschreibung jedoch nicht hervor. Außerdem muss man auch flink beim Tippen sein – 40 Wörter pro Minute sollten schon drin sein. Highlight der Geschichte: Nur Akademiker dürfen den nörgelnden Google-Beifahrer spielen: Ein BA-Abschluss ist Voraussetzung. Ob das einer in Altgriechisch oder Münzprägerei ist, ist scheinbar allerdings wurscht.

Foto: Getty Images