AKUT

Dosen-Regatta

Sarah Wetzlmayr

Wer weder auf dem Trockenen sitzen möchte, noch sich wild und hemmungslos betrinken, der sollte einmal bei der „Beer Can Regatta“ im australischen Darwin vorbeischauen.

von Sarah Wetzlmayr

Eine volle Dose Bier kann durchaus Sinn machen – alleine oder mit Freunden, am Wochenende oder unter der Woche, im Beisl oder daheim, kalt oder warm (obwohl sich hier die Geister dann doch scheiden). Eine leere Dose Bier ist nicht nur leer, sondern gleichzeitig auch sinnentleert. Man kann sie eigentlich zu nichts gebrauchen, sondern nur zusammenknüllen und in den Alu-Mistkübel schmeißen. So und genau bis zum nächsten Mistkübel denkt man in jedem Fall im größten Teil der Welt. Doch im dosenpfandfreien Norden Australiens, in Darwin, dachte man weiter – und rief die erste sogenannte „Beer Can Regatta“ ins Leben. Vollkommen inhaltslos, aber nicht sinnfrei werden aus leeren Bierdosen hier bootartige Gebilde zusammengeschustert, mit denen ein paar mutige Australier dann um die Wette schippern.

Dieser geniale Einfall kam Lutz Frankenfeld, einem in der Tourismusbranche tätigen Australier, der nicht mehr länger auf dem Trockenen sitzen wollte, doch diesen Zustand auch nicht durch Sauferei beheben wollte. So ließen sich die leeren Alu-Dosen wieder mit Sinn befüllen. Sein eigentlicher Gedanke dahinter: Wie lässt sich eine größere Menge an Touristen ins eher bis sehr unbekannte australische Darwin locken? Schon vor mehr als 40 Jahren – nämlich 1973 – stach er mit dem ersten Bierdosen-Boot, der „Dry Ark“ in See. Doch es sollte nicht bei dieser Jungfernfahrt bleiben, denn die Bierdosen-Boote vermehrten sich innerhalb eines Jahres sprunghaft. 1974 nahmen bereits 60 Boote an der „Beer Can Regatta“ teil – von beachtlichen 22.000 Zusehern angefeuert. Motoren sind übrigens nicht erlaubt. Im Vorjahr konnten durch die „Beer Can Regatta“ 30.000 Dollar an karitative Einrichtungen gespendet werden.

Die „Beer Can Regatta“ fand am 17. Juli in Darwin in Australien statt.
http://www.beercanregatta.org.au/