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Ping-Pong ist sexy!

Sarah Wetzlmayr

Wenn ein Tennisspieler mit einer Tischtennisspielerin in die große Sandkiste eines Beachvolleyball-Platzes hüpft, wäre das wohl nach Tinder-Maßstäben ein Olympia-Date wie es perfekter nicht sein könnte. 

von Sarah Wetzlmayr

Nachdem ja schon recht ausgiebig über den Kondomverbrauch im Olympischen Dorf diskutiert wurde (450.000 Kondome wurden gratis zur Verfügung gestellt) ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man während der Olympischen Spiele in Rio den Weg zum Matratzensport über die beliebte Dating-App Tinder wählte. Man befand sich also während der Spiele in Rio, auch wenn es für den ein oder anderen nicht für eine Medaille reichte, mit Tinder eindeutig auf Erfolgskurs. Das kann man aber nicht einfach so stehen lassen, denn solch eine Aussage verlangt nach einer Analyse die ein bisschen weiter in der Tiefe der Sache wühlt. Nachdem das Berufsfeld bereits durchforstet und damit auch bestätigt wurde, dass die meisten männlichen Tinder-User auf Physiotherapeutinnen und Innenarchitektinnen stehen, und der Großteil der weiblichen Nutzer klischeehafter Weise am liebsten mit Piloten ein Liebes-Hoch erleben würden, wurden nun auch die am meisten nach rechts geswipten Sportarten der Olympischen Spiele ausgewertet.

Was sofort auffällt: Die Sportarten die in den Medien so gemeinhin als mit dem meisten Sex-Appeal ausgestattet erscheinen, treffen nicht ganz so den Geschmack der eifrig swipenden Tinder-Gemeinde. Überraschenderweise liegt bei den Männern nämlich Tennis auf Platz eins, dicht gefolgt von Gewichtheben und Gymnastik. Tennis spielen sollte man also. Oder Gewichtheben. Besser noch beides vielleicht. Nun gut. Wie aber sieht es bei den Frauen aus? Welchen Sport sollte man als Frau machen um durch gezielte Swipe-Bewegungen auf der rechten Seite der Macht zu stehen? Tischtennis oder Feldhockey erweisen sich dabei als durchaus von Vorteil, genauso wie Rudern. Denkt man an die Ränge 4 und 5 – Gewichtheben und Rugby –  erreicht man damit wohl eine ganz bestimmte Tinder-basierte Neigungsgruppe.

Die Daten wurden im Zeitraum zwischen der Eröffnungszeremonie am 5. August und dem Abschluss der Olympischen Spiele am 14. August gesammelt und beziehen sich auf die Biographien der Nutzer, genauso wie auf ihre Job-Angaben (beispielsweise „professioneller Schwimmer“). In diesem Zeitraum verzeichnete die weltweit beliebteste Dating-App mit 26 Millionen täglichen Matches und über 11 Milliarden Matches die bisher höchste Anzahl an Rechts-Swipes. Dabei sein ist also nicht nur alles – dabei schmusen ist außerdem auch noch wichtig. 

Foto © Bundesarchiv CC-BY SA 3.0