AKUT

Horrorskop: Skorpion

Vorsicht: Dieses Horoskop ist ein Stich ins Herz.

von Sarah Wetzlmayr

Als Skorpion sind Sie es gewohnt mit Samthandschuhen angegriffen und als furchtbar exotisches Wesen behandelt zu werden. Aber ganz offen und ehrlich: Sie sind einfach nur extrem fad. Niemand kümmert sich mehr um den spannenden und ach-so-giftigen Skorpion, wenn beispielsweise ein noch viel exotischeres und noch dazu auf wunderliche Weise wunderschönes Axolotl ums Eck schwimmt. Jetzt, da die Welt sowieso immer grausamer und prinzipiell giftiger wird,  schwimmt der heimtückische Skorpion einfach wie ein langweiliges Stück Treibholz mit dieser Welle der Grausamkeit mit. Die Schönen steigen also momentan deutlich besser aus. Und in dieser Sphäre der prinzipiellen Schönheit wird die Luft für den Skorpion dann schon einfach ziemlich dünn – nicht umsonst sind es die besonders hässlichen Lebewesen die von Mutter Natur mit den besten Werkzeugen ausgestattet werden. Denn – und das wissen die Skorpione schon, seit sie denken können (Pun intended) – diese Natur ist ein furchtbar oberflächlicher Ort. Von der menschlichen Natur noch gar nicht zu sprechen … Reißen Sie sich also am Riemen (oder schnüren Sie sich, noch besser, bunte Riemchen und Mascherl um ihre Fangarme und Scheren) sonst sieht der Boden, selbst für die Wüstenarten unter ihnen, mehr als trocken aus.

Liebe: Die hat im Moment den gleichen Feuchtigkeitsgehalt wie ein auf einem Stein schlafender, verkaterter litophiler Skorpion („Fels-Skorpion“ sozusagen) in der Mittagssonne. Falls sich noch jemand an den typischen Wiener Ausspruch aus dem Wörterbuch der Anfang der Nullerjahre Pubertierenden erinnern kann – „Stich, oida“ – so geht es sicher nicht. Just sayin‘.

Erfolg: Harte Schale zulegen – aber die haben die meisten Skorpione ja sowieso schon. Mutter Natur hat vorgesorgt.