KULTUR

Die 5 Phasen des (guten) Geschmacks

Sarah Wetzlmayr

Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Über diese Studie aber möglicherweise schon. 

Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Dennoch sind es gerade Geschmacksachen, die Freundschaften auseinander gehen lassen, Beziehungen beenden und Familien spalten. Damit das zumindest im Bereich der Musik nicht mehr möglich ist (denn die ist ja in der Regel ausgesprochen anfällig dafür von der Geschmacksache zur Streitfrage zu werden) begaben sich britische Wissenschaftler auf die Suche nach der Möglichkeit einer einheitlichen Geschmacksentfaltung in Sachen Musik.  Und wurden fündig. Das Ergebnis ist ganz einfach: Es beginnt mit Punk und endet mit Country. (Kurze Fußnote: Die Autorin dieses kurzen, in seiner Relevanz fragwürdigen Artikels muss das sogleich widerlegen: Es begann mit den Beatles (zweifelhafter Punk-Gehalt), mündete dann direkt in der Schlagerphase (Klostertaler), bevor dann mal Alanis Morissette ins Bild trat).

Natürlich ist das alles nicht ganz so einfach. Sonst wären da ja auch keine Wissenschaftler am Werk gewesen: Die 5 Phasen orientieren sich vor allem an sozialen Bedürfnissen und psychologischen Bedingungen. So dient die erste Phase vor allem der Identitätsfindung – bei der, der Studie zufolge, vor allem Punk und Metal dienlich sein sollen. Es ist die „intensive Phase“. Eh klar. Weiter geht es mit „zeitgenössischen“ Tönen: Der erwachsene Mensch hat sich einigermaßen gefunden und tanzt selbstbestimmt zu R&B und elektronischer Musik. Danach wird es romantisch. Oder auch „sanft“. Kuschelrock bestimmt das Leben. Schmusen, heiraten, Kinder kriegen. Dann kommt dieser Zustand, in dem man plötzlich bereit für das scheinbar ewig Unverständliche wird: Jazz. Diese Phase heißt – wie könnte es auch anders sein – „anspruchsvolle Phase“. Von nun an geht’s bergab, würde Hildegard Knef jetzt sagen – und hat damit auch recht – denn die letzte Phase ist diejenige, in der einem dann eh schon alles wurscht ist. Die Anerkennung der anderen braucht man nicht mehr, deswegen regiert jetzt der Schlager und breitet sich warm-wohlig in allen Lebensbereichen aus.

Die Wissenschaftler entwickelten diese These in einem Zeitraum von circa 10 Jahren und befragten rund eine Viertelmillion Menschen.

Was würde das jetzt umgelegt auf den stark Austro-affinen Hörer bedeuten? Lasst und diese Studie, ausschließlich für die österreichische Musiklandschaft, anhand von 5 Youtube Videos nachzeichnen.

_01. „Intensiv“_02. „Zeitgenössisch“_03. „Sanft“_04. „Anspruchsvoll2_05. „Eh scho wurscht“Foto: Getty Images