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Kaugummiautomaten: Die Zeit beißt sich die Zähne aus

Bezirk: Margareten
Datum: 11.04.2017
Uhrzeit: 14:10
Text: Sarah Wetzlmayr

Es scheint so, als würde sich das Gebiss der Zeit an den Wiener Kaugummiautomaten die Zähne ausbeißen. Ähnlich wie die schweren, metallenen Gewichtswaagen prägen sie – auch in unserer zunehmend bargeldlosen Welt – weiterhin das Stadtbild. Im Gegensatz zu den Automaten selbst, deren tatsächliche Haltbarkeit sehr stark vom Vandalismuspotenzial ihrer Umgebung abhängt, sind die Kaugummis darin beinahe unverwüstlich. Der Kaugummiautomat ist das eigentliche Glücksspiel des kleinen Mannes. Früher, als man noch kaum an das schwarze Rädchen kam, war das tatsächlich so, aber auch heute kann der alte Kaugummiautomat an der Straßenecke noch einen kleinen Funken der Aufregung entzünden. Schließlich weiß man nie ganz genau, ob man gleich eine blassrote Kugel oder vielleicht doch einen Plastikring in Händen hält, mit dem man dann in feinster Hollywood-Manier der Freundin daheim einen Heiratsantrag macht.

Einige tausend Stück davon zieren nach wie vor die Hauswände in ganz Österreich, wie Georg Schwarz, Geschäftsführer von „Warenautomaten Georg Schwarz“, in einem Interview mit der Wiener Zeitung bestätigte. Man sollte den Mund also nicht zu voll nehmen und den baldigen Untergang des Kaugummiautomaten heraufbeschwören, sondern lieber mal wieder die Kiefermuskeln trainieren.

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