AKUT

EINFACH GROßARTIG

Franz J. Sauer

Endlich gibt es eine Lösung, für ein Problem, das uns alle seit Jahren beschäftigt. Nach einem langen Kampf ist es da, das große „scharfe S“. Groß ist die Erleichterung, nachdem wir so lange darauf warten mussten.

Genauso lange wie ein Amerikaner nach seiner Geburt darauf warten muss, dass er legal sein erstes alkoholisches Getränk zu sich nehmen darf, mussten wir auf die Einführung dieses wichtigen Buchstaben warten, nämlich genau 21 Jahre. Nach einem Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung ist es endlich da, das große „scharfe S“ optisch irgendwo zwischen einem kleinem „scharfen S“ und einem groß geschriebenem B.

Aber wofür brauchen wir den Buchstaben eigentlich? Laut dem Rat für deutsche Rechtschreibung ist der Buchstabe vor allem für die richtige Schreibweise von Eigennamen in Reisepässen und anderen Ausweisen nötig. Wenn jemand beispielsweise im Nachnamen ein „scharfes S“ trägt, also beispielsweise Fließer heißt, wird daraus amtlichen Dokumenten ein „doppel S“. Ob alle ausgestellten Pässe nun wieder eingeholt werden und korrigiert werden müssen, bleibt abzuwarten. Übrigens hat der Rat noch einen weiteren Beschluss gefasst, in Zukunft darf die deutsche Schreibweise „Ketschup“ nicht mehr angewendet werden, zulässig ist jetzt nur noch Ketchup. Und „Joga“ wird zu Yoga. Was denen alles einfällt…