Pflege

Eine Sucht namens Labello

Sandra Keplinger

„Meine Lippen sind rau, aber ich will keinen Labello, sonst werd ich süchtig“, ist ein Spruch, den man von Männern ständig hört. Hier ein Versuch, rauen Lippen Mut zuzusprechen. 

Wer kennt es nicht: Die Lippen sind rau und spröde, Erleichterung verschafft nur ein Lippenpflegestift. Nimmt man den kleinen blauen Helfer einmal in Anspruch, setzt sich allerdings ein Teufelskreis in Bewegung. Plötzlich verlangen die Lippen mehr, man muss ständig schmieren und sieht dabei aus wie ein Speckschwatl. Oder so, als trüge Mann ständig Lipgloss.

Gleich vorweg: Ja, „Labello“ ist eine Eigenmarke von Beiersdorf. Nicht jeder Lippenpflegestift heißt so. Ein Ähnliches Phänomen wie bei „Flip-Flops“ oder „Tixo“, wo der Markenname umgangssprachlich zur Produktbezeichnung wird. Gut gemacht, Beiersdorf!

Warum der Labello, so toll er auch im Moment ist, ein Problem ist, ist seine Zusammensetzung. Er besteht zum größten Teil aus einem Stoff namens Cera Microcristallina, was ein Paraffinum Wachs ist. Sprich: ein aus Erdöl produzierter Stoff, der zwar die angenehme Fähigkeit besitzt, schnell Feuchtigkeit zu spenden und alles zum Flutschen zu bringen, aber auch in Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Zwar schätzt der BFR das Risiko als minimal ein, doch Mineralöl hat einen anderen Nachteil: Auf lange Sicht trocknet es aus, und macht den Verbraucher sozusagen süchtig. Dieser holt sich den raschen Feuchtigkeitsnachschub wie ein Droge. Und so entsteht er, der berühmte Labello-Junkie.

Abhilfe schaffen Lippenpflege-Produkte, die auf natürlichen Ölen basieren. Einige davon sind zwar nicht so angenehm glitschig wie der berühmte Labello, dafür sind sie nachhaltiger, sowohl in Produktion als auch in Wirkung.

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