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Männerschnupfen ist kein Mythos

Herbstzeit ist Schnupfenzeit. Das spüren wir alle dann und wann einmal. Doch die männliche Bevölkerung spürt es viel intensiver.

Oft belächelt, meistens ausgelacht – Männer, die beim ersten Anzeichen eines Schnupfens die Bettdecke über den Kopf ziehen und sich in einen wimmernden Haufen aus zitterndem Körper und unglaublich viel Daunen verwandeln, werden meistens etwas verächtlich mit der Diagnose Männerschnupfen konfrontiert. Ohne, dass diese überhaupt als wirkliche Diagnose angenommen wird – weil Schnupfen, ganz ehrlich, bedeutet doch eigentlich noch längst nicht krank zu sein, sondern einfach nur dass man sich seine Atemluft ab uns an durch den Mund holen muss. Bei Männern sieht das ein wenig anders aus – sie fühlen sich beim dritten angerotzten Taschentuch dem Tode nahe und möchten ihre scheinbar letzte Ruhestätte auch so schnell nicht mehr verlassen. Nicht mal die Aussicht auf so viele ungetrunkene zukünftige Biere kann in diesen erbärmlichen Momenten noch helfen.

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Was wirklich dran ist am Mythos Männerschnupfen? Mehr als man bislang dachte, wie es scheint. Eine an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health durchgeführte Studie kam Anfang 2016 zum Ergebnis, dass Männer tatsächlich anfälliger für grippale Infekte sein könnten als Frauen. Liegt an diesem Östrogen, das bei Frauen die Erkältungssymptome lindern kann. Zwar wurden diese Ergebnisse nur unter Laborbedingungen eruiert, doch einiges daran macht durchaus Sinn. Östrogen kann euch eure Freundin zwar keines abgeben, doch eine Portion Fürsorglichkeit wird schon drin sein – vor allem jetzt, da wir wissen, dass es sich bei Männerschnupfen nicht um einen Mythos handelt.

 

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