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Wiener des Monats: Der Zauberer und Wödmasta

Auch 25 Jahre nach seinem Tod ist Ernst Happel so etwas wie Österreichs Fußball-Ikone. Grund genug, im November einige Gedenkhighlights für den „Wödmasta“ zu inszenieren.

Text: Franz J. Sauer

Der November, speziell der 14., ist ein besonderes Datum im Lebenslauf des Ernst Happel. Zum einen verlor der damalige Trainer der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft an jenem düsteren Herbsttag des Jahres 1992 im Krankenhaus Innsbruck im Alter von 67 Jahren seinen kurzen, aber intensiven Kampf gegen den Lungenkrebs (Happel war zeitlebens schwerer wie leidenschaftlicher Raucher gewesen), 36 Jahre vorher aber, am 14. November 1956, spielte der „Zauberer“, den er nicht nur für das heimische Fußball-Geschehen bis heute unumstritten darstellt, sozusagen das Spiel seines Lebens: Im Schlager gegen Real Madrid schoss er seinen Stammverein SK Rapid mit einem Hattrick zum Endstand von 3:1, die kleinen Hütteldorfer hatten die damals beste Mannschaft der Welt vernichtet. Geht es nun nach dem Willen des umtriebigen Wiener Sportmanagers Bernd Fisa und Happels Enkelin Christina, so wird der 14. November 2017 ebenfalls ein wichtiges Datum im Gedenken an den Übervater des heimischen Kickens. An diesem Tag trifft die österreichische Nationalmannschaft im Ernst-Happel-Stadion auf das Team von Uruguay zu einem freundschaftlichen Länderspiel. An sich keine große Sache, mehr symbolisch von Bedeutung. Aber wenn schon am 25. Todestag „seine“ Mannschaft auf einen nicht ganz unbedeutenden internationalen Gegner trifft, warum sollte man dann das Stadion nicht zuletzt als Ehrerbietung dem großen, heimischen Sportler bis auf den letzten Platz vollkriegen und das Freundschaftsspiel zu einem Fußballfest zu Ehren Ernst Happels machen?

Bis heute bleibt Happel vor allem als Trainer unerreicht erfolgreich. Vermengt man Vereins- wie Nationalteamerfolge, erzielte niemand so viele Titel wie er. „Ernst Happel ist eine Ikone, die zum Träumen anregt, ein Mann, der die Erinnerungen und Hoffnungen auf ein großes Fußball-Österreich aufleben lässt“, schwärmt Fisa, der gemeinsam mit der Familie Happel auch abseits des grünen Rasens zu Gedenkdiensten einlädt: etwa am 14. und 29. November in Ernst Happels Lieblingscafé Ritter in Ottakring, wo der Jahrhunderttrainer seine Freunde traf, Karten spielte, mit Genuss seine „Belga“ rauchte und über das Leben und den Fußball philosophierte.

 

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Ernst Happel wurde am 29. November 1925 in Wien als Sohn von Wirtsleuten geboren und lebte, wie er selbst sagte, sein ganzes Leben für den Fußball. Schon als 17-Jähriger lief er mit der Kampfmannschaft von Rapid auf, zahlreiche Meisterschafts- und Cupsiege errang der Verteidiger für seinen Hütteldorfer Stammverein. Bereits ab 1947 kämpfte Happel mit dem österreichischen Nationalteam, 1954 scheiterte das Team bei den Weltmeisterschaften in der Schweiz erst im Halbfinale an der BRD, die Platzierung bleibt bis heute die beste, die Österreich je bei einer WM erreichte. Nach seiner aktiven Karriere wirkte er ab 1958 als Trainer in Holland, Belgien, Deutschland und Österreich, wo er im Jänner 1992 das Nationalteam übernahm. Nur zehn Monate später, am 14. November, verstarb Ernst Happel an Lungenkrebs.

Foto: © Getty Images