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Duell auf sechs Rädern – Auto gegen Bike, Baumschlager gegen Walkner

Üblicherweise gehört der Erzberg den Motorrädern. Umso interessanter gestaltete sich das Match Auto gegen Bike zwischen Mundl Baumschlager und Matthias Walkner.

Text: Franz J. Sauer  / Fotos: Heiko Mandl

Es geschah sozusagen im Warm-up. Also wenige Tage vorm echten Rennen, dem legendären Erzbergrodeo (das heuer übrigens Graham Jarvis gewann, auch nicht zum ersten
Mal). Matthias Walkner, seit seinem ­Dakar-Sieg im Jänner wohl Österreichs international bekanntester Motorradsportler, trat gegen ­Raimund Baumschlager, österreichisches Rallye-Urgestein auf vier Rädern und Rekord-Staatsmeister, am Berg aus Eisen an. Auto gegen Motorrad oder umgekehrt. Beide würden an unterschiedlichen ­Streckenabschnitten die Vorteile der jeweiligen „Philosophie“ ausloten und sich, wie bei echten Vollgas­athleten üblich, nichts schenken.

Auf Sand gewinnt das Auto durch mehr Traktion, … Foto: (c) Heiko Mandl

Rein vom Anlass her fehlte es der Begegnung freilich an Brisanz – schließlich wurde das Duell außerhalb jeder Meisterschaft ausge­tragen. Dennoch bedeutete es für Baumschlager das Comeback nach einer langen Verletzungspause und für Walkner eine Art Warm-up für seine eigene Erzberg-Passage im sogenannten „Prolog“ (in dem er dann übrigens Zweiter wurde).

… auf selektivem Untergrund das Motorrad aufgrund seiner Wendigkeit. Ergebnis? „Eine mordstrumm Hetz war’s …“ Foto: (c) Heiko Mandl

Privat sind die beiden alte Bekannte, Baumschlager brachte Walkner, dem Škoda-Markenbotschafter, das Rallyeauto im Kampfeinsatz näher, sodass dieser längst auch auf vier Rädern ernst genommen wird. Den Škoda FABIA R5 würde diesmal allerdings nur Mundl einsetzen. Walkner brachte zum Stelldichein sein Dakar-Motorrad, die KTM 450 Rallye, mit. In vollem Ornat, fürs härteste Geläuf ausgerüstet.

Ein ganzer Berg aus Eisen trennt einmal im Jahr die Spreu vom Weizen. Foto: (c) Heiko Mandl

Auto gegen Motorrad, Gewicht gegen Bremskraft, Traktion gegen Wendigkeit. Je schroffer das ­Gelände, desto mehr würde das Motorrad im Vorteil sein. Auf der reinen Sand-Passage hat das Auto dagegen die bessere Traktion. Außerdem gehen Kurven im Drift besser als in verhaltener Schräglage, wofür man ebenfalls einen gewissen Newton verantwortlich machen könnte.

Ergebnis? Keines. Zu unterschiedlich die Ausschläge, zu wenig ­vergleichbar die Passagen. Erzberg-­Erfinder und Mastermind Karl ­Katoch war es schließlich, der den beiden sichtlich Spaß habenden die „Chequered Flag“ schwenkte, als der Regen kam. „Beruhigts euch, Burschen, geht um nix.“ Weil „bis sich einer wehtut“ hätte man einem wie Katoch kaum als Argument zum Aufhören abgenommen.