KULTUR
Theater: Laughing Wild – Manchmal bleibt einem das Lachen im Hals stecken
Die Komödie „Gebrüllt vor Lachen“ des bekannten US-Dramatikers Christopher Durang aus den 80er-Jahren hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Premiere war am 6. November im Wiener Akzent Theater.
Text: ARinghofer
Christopher Durang, gefeierter Dramatiker des alternativen politischen Theaters und Drehbuchautor, der neben Sigourney Weaver auch als Schauspieler in Erscheinung trat, griff in seinen Werken keine leichten Themen auf: Kindesmissbrauch, die Dogmen und Lehren der katholischen Kirche oder Homosexualität. „Laughing Wild“ (auf Deutsch „Gebrüllt vor Lachen“) entstand in der Zeit, als die Angst vor AIDS omnipräsent war und es den Anschein hatte, die Welt sei verrückt geworden. Zumindest im New York der 80s, wo zwei namenlose Charaktere, eine Frau und ein Mann, mit dem Überleben beschäftigt sind. Angelegt als Monolog, rücken – angesichts des vorherrschenden Neoliberalismus sowie des wiederaufkeimenden Rechtskonservatismus – heute erneut brisante Themen rund um Sex, Religion, Selbsthilfe, Medien, Konsum und Fame in den Fokus der Geschehnisse.
Niemand Passenderer als Hubsi Kramar führte bei dieser Komödie Regie. Kramar, Regisseur, Schauspieler und Aktionist, zählt zu den wichtigsten Protagonisten der freien Theaterszene, dessen Werk ebenfalls politisch motiviert ist. Wer erinnert sich nicht an seinen Auftritt als Hitler beim Opernball 2000? Für Aufsehen sorgte u.a. auch seine Keller-Soap „Pension Fritzl“ 2009. Kramars längste und wohl harmloseste Rolle spielt er seit 14 Jahren: den Sektionschef Ernst Rauter im Ösi-Tatort. Auch jene, die keine Kramar-Sympathisanten sind, sollten diese Theaterinszenierung gesehen haben.
Hubsi Kramar im Talk mit Grissemann und Stermann in „Willkommen Österreich“.
Gebrüllt vor Lachen
Von Christopher Durang
Mit Dagmar Bernhard, Stefano Bernardin, inszeniert von Hubsi Kramar
Vorstellungen: ab 06.11.2018 im Theater Akzent
Infos und Termine: akzent.at