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Bruno Ganz: Und neuer Träger des Iffland-Ringes ist …

Manfred Sax
Der nunmehr unsterbliche Bruno Ganz glaubte einst, Kollege Gert Voss werde ihn überleben. Also vermachte er ihm testamentarisch den Iffland-Ring. Der tatsächliche neue Träger wird erst nach Beerdigung des genialen Schweizers bekannt. Einschlägig vorbeugende Google-Sucher landeten daher en masse bei dieser alten WIENER-Meldung. Sorry!

Inzwischen, im Herbst-WIENER 2014 …

Er ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen, die man als Schauspieler deutscher Sprache bekommen kann: Der legendäre Iffland-Ring, benannt nach dem Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor August Wilhelm Iffland. Der jeweils aktuelle Träger (als erster bekam der 1832 verstorbene Ludwig Dvrient das Schmuckstück) bekommt die Auszeichnung auf Lebenszeit vermacht und bestimmt selbst testamentarisch seinen Nachfolger. Dabei ist von ihm gefordert, den „jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters“ zu nominieren.

Als 1996 Josef Meinrad, der den Ring ab 1959 getragen hatte, verstarb, wurde der  Schweizer Schauspieler Bruno Ganz (73) („Der Untergang„) als dessen Nachfolger bekannt. In seinem demnächst erscheinenden Buch „Gert Voss auf der Bühne“ verriet dieser nun, den bloß ein Jahr jüngeren Gert Voss als seinen eigenen Nachfolger festgesetzt zu haben. Voss aber verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit am 13. Juli diesen Jahres (2014, Anm.)

Schon einmal führte der frühe Tod testamentarisch bedachter Ringträger zu Querelen; Albert Bassermann, der den Ring ab 1911 trug, hatte gleich drei jüngere Darsteller nominiert; aber sowohl Alexander Girardi wie Max Pallenberg als auch Alexander Moissi starben vor Bassermann, weshalb der Ring 1954 vom Kartellverband deutschsprachiger Bühnenangehöriger an Werner Krauß weitergegeben wurde. Nach dessen Tod 1959 erhielt Meinrad den Ring.

Foto: Cinetext.