Motor

Abarth 695C Rivale: Anti-Aging

Jakob Stantejsky

Einen Klassiker optisch ins Moderne zu übertragen, ist eine heikle Gratwanderung zwischen zu wenig Wiedererkennungswert, einem eingerosteten Design und heillosen Fanatikern des Alten, die sich eh nie überzeugen lassen. Mit dem Fiat 500 haben die Italiener den Grat passiert und den Gipfel erreicht, ganz ohne Absturz.

Text: Maximilian Barcelli

Exakt 50 Jahre nach der Präsentation des Fiat Nuova 500 lüftete die Marke im Juli 2007 den Schleier von ihrem neusten Cinquecento. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und aus dem Kleinstwagen entwickelte sich eine ganze Modellpalette – SUV, Cabrio und Sportler inklusive. Ein Mix aus letzteren zwei ist der Abarth 695C Rivale. Ein Hauch von Yacht veredelt das Ganze, denn der italienische Luxus-Motorboothersteller Riva hatte seine Finger im Spiel. Wer die optische Nähe zum Boot bei den vielen Holzapplikationen im Innenraum und dem speziellen Design dreier Knöpfe an der Mittelkonsole aber nicht erkennt, der sollte sich sowieso fern vom Straßenverkehr aufhalten – zumindest ohne Brille.

Obgleich durch die freche Optik eigentlich sämtliche Anti-Aging-Maßnahmen obsolet werden, fühlt man sich durch die vom brettlharten Fahrwerk verursachten Kreuzschmerzen doch wieder ein Stück älter. Dagegen kämpft ein trotz Zwangsbeatmung drehfreudiger Vierzylindermotor mit 180 PS an und lässt nebenbei Mitbewerber wie den VW up! GTI (115 PS) oder den Renault Twingo GT (110 PS) links liegen. Die holen ihn aber spätestens wieder ein, wenn’s an die Kasse geht. Mindestens 32.290 Euro wechseln beim Kauf eines Abarth 695C Rivale den Besitzer. Dafür fallen fürs Nachrüsten einer Akrapovic-Auspuffanlage keine Zusatzkosten mehr an – die sorgt schon serienmäßig für rotzigen Sound.

Abarth 695C Rivale

Hubraum: 1.368 ccm

Leistung: 180 PS

Drehmoment: 230 NM / 2.500 U/min

Verbrauch: 6 Liter

Beschleunigung: 0–100: 6,7 s

Spitze: 225 km/h

Gewicht: 1.045 kg

Preis: ab 32.290 Euro