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Tokio 2021 – Meet me at Hachiko

Manfred Sax

Die Olympischen Spiele finden weitgehend ohne ausländische Touristen statt. Ein Jammer, denn Tokio ist ein Hammer. Und am ­legendären Hachiko im Stadtteil Shibuya kommt kein Fremdling vorbei.

Foto: Pixabay

Es war einmal, da war nur jeder tausendste Japaner willens, mit Gaijins (Ausländer) in englischer Sprache zu kommunizieren, und selbst dann war die Verständigung verwirrend. Was, zum Beispiel, ist ein „Rabu Hoteru“? Nun, das wäre ein „Love Hotel“. Und für „thank you“ stand mal die Zahl 1009 (sen-kyu). Aber heute hast du Touchdown am Narita Airport, steigst in den Expresszug und landest nach dreiviertelstündiger atemberaubender Fahrt durch nie enden wollende Häuserschluchten am Bahnhof Shinjuku. Dort erwartet dich Arisa, eine multilinguale Roboterdame, die Antworten auf deine Fragen hat. Sie weiß sogar, wo du die trendige „Soup for Sluts“ (Schlampensuppe) löffeln kannst. Aber wie alle Einheimischen zuckt auch ­Arisa bei etwaiger Adressenfindung aus. Adressen sind in Tokio mysteriös. Für etwaige Meetings gilt daher noch immer: Treffpunkt Hachiko, die 90 Jahre alte Hundestatue am Exit des Bahnhofs Shibuya. Hachiko war ein berühmter Hund, ein Akita, der sein Herrl Hidesaburo Ueno in den 1920er Jahren täglich zum Bahnhof Shibuya begleitete und dort auf dessen Rückkehr wartete. Als Ueno 1925 starb, trottete der Hund dennoch weiterhin jeden Tag zum Bahnhof, den Anrainern brach das Herz, der loyale Hund wurde Legende und letztlich (1932) vielgeliebte Statue. Hachiko, der populärste Treffpunkt im coolsten Viertel der Stadt mit den fabelhaften Shibuya-Girls. Dort gibt es auch die Schlampensuppe.

Quelle: TimeOut https://www.timeout.com/tokyo/news/10-things-you-didnt-know-about-hachiko-japans-most-loyal-dog-030821