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Wie sah Jesus wirklich aus?
Er ist die meistgemalte Figur der westlichen Kunst, wenn auch stets fernab jeglicher Realität. Nach Fund einiger galiläischer Schädel im richtigen Alter skizzierte ein Anthropologe mithilfe von CT-Scans ein genaueres Bild von Jesus.
Text: Manfred Sax / Fotos: BBC
Blauäugig, fromme Miene, lange braune Haare, verziert mit einem Heiligenschein? Erstaunlich, wie hartnäckig sich die mit der Byzantinischen Epoche (4. Jh.) einsetzenden Symbolismen im kollektiven Bewusstsein der Christen hielten. Dieser Jesus wird mitunter sogar auf einer Pizza erkannt. Im Jahr 2001 machte sich der englische Anthropologe Dr. Richard Neave nach Fund dreier Schädel in Galiläa ans Werk, mithilfe von Computer-Tomographie und frühchristlichen Artefakten ein realistisches Bild des berühmten Mannes zu zeichnen. Seine digitale 3D-Rekonstruktion offenbarte ein Gesicht mit dunklerer Hautfarbe, kurzen schwarzen Haaren und jedenfalls nicht blauäugig. Befund seiner Kollegen: sicher näher an der Wahrheit als die Werke vieler großer Meister, Juden aus Galiläa sahen nun mal so aus. Obwohl vor 20 Jahren gemacht, schafft es „Neaves Jesus“ alljährlich zu Weihnachten in den internationalen Blätterwald; diesmal auch hier.
Quelle: https://www.bbc.co.uk/news/magazine-35120965