ACTION

Hans Hass Charity Auktion

Sarah Wetzlmayr

EIN LEBEN LANG AUF EXPEDITION

Wer wie der österreichische Meeresforscher und Filmer Hans Hass sein ganzes Leben auf Expedition verbringt, der sammelt Erinnerungsstücke für einen überlebensgroßen Setzkasten an. Diese überlebten den 2013 verstorbenen Hass und können am 23. April im NHM ersteigert werden. 

von Sarah Wetzlmayr„Ein Leben lang auf Expedition“ heißt die 1994 erschienene Biographie Michael Jungs über den österreichischen Tauchpionier und Meeresforscher Hans Hass. Im April kann man jetzt Teil dieser Expedition werden indem man Teile daraus ersteht – bei der Sharkproject Charity Auktion im Naturhistorischen Museum. Geboten werden Stücke aus der Privatsammlung von Hans und Lotte Hass und die Erlöse daraus gehen zu 100% in die Kassen der gemeinnützigen Organisation „Sharkproject“ und unterstützden damit ihre Kampagnen für den Meeresschutz.
All jenen für die der Name Hans Hass nur ein Name aber kein Begriff ist, sei nahegelegt einmal in die Welt des Tauchers, Autors, Videoproduzenten und Umweltschützers einzutauchen und sich dort mal etwas genauer umzusehen. Denn zu sehen gibt es dort auf jeden Fall genug – wer sich ein ganzes Leben lang auf einer Expedition befindet hat schließlich auch schnell einen lebens-großen Setzkasten voll Erinnerungsstücke angesammelt. Ein paar davon gibt es, wie bereits erwähnt, am 23. April im Naturhistorischen Museum zu ersteigern.

Was waren aber nun die wichtigsten Stationen der lebenslangen Expedition des Hans Hass? Seinen Weg pflastern, abgesehen von einem reichen Erfahrungsschatz, den er innerhalb kürzester Zeit von tief unter der Wasseroberfläche nach oben beförderte, auch handfeste Beweise – und davon gar nicht wenige – 32 Bücher und 73 Videoproduktionen gehen auf den Taucherhut des Meeresforschers. „Ich war und bin stets auf der Suche nach dem Neuen, nach Dingen, die andere nicht machen“, sagte er einmal. Diese Schätze aufzutauchen machten ihn zu einem ewig Suchenden und seine Reisen führten ihn und seine Crews unter anderem in die Ägäis, ins Rote Meer, nach Polynesien, Australien, zu den Galapagos Inseln und in den Indischen Ozean. Seine Kino- und TV-Filme wurden vielfach ausgezeichnet. So bekam Hass 1951 für „Abenteuer im Roten Meer“ den ersten Preis der Biennale Venedig und für seine Naturaufnahmen erhielt er die Auszeichnung „Outstanding Underwater Photographer of the Year 1959“ in Los Angeles.

Weil sich Hans Hass in seinen späteren Jahren immer mehr für den Umweltschutz einsetzte, scheint es nur allzu logisch Teile seines privaten Erinnerungs-Setzkastens in einer Charity-Auktion an die Leute zu bringen. Wie Der Standard anlässlich seines Todes im Juni 2013 erwähnte, hatte Hass bereits 2013 dem Naturhistorischen Museum seinen Vorlass  geschenkt – Kisten mit Filmen, Videos, Tonbändern, Notizbüchern, Zeichnungen, Zeitungsausschnitten, Krankengeschichten, Auszeichnungen und Fotos von Hass und seiner Frau. Der 2005 neu eingerichtete Hai-Saal im NHM wurde außerdem nach nach Hans Hass benannt.

Hier geht es zur Website der Auktion. Und hier zur Seite des Hans Hass Instituts (HIST).

Foto © Privatarchiv Eibl-Eibesfeldt