AKUT

Sargnagel geblockt

Sarah Wetzlmayr

Stefanie Sargnagel von Facebook verbannt

#jesuissargnagel

Wer Stefanie Sargnagel den Boden unter den Füßen – also Facebook – wegziehen möchte, muss sich schon mehr einfallen lassen als eines ihrer Postings zu melden. 

von Sarah Wetzlmayr

Was die Kunst darf und wie weit Satire gehen kann, sind nicht nur zwei Fragen, die wie ein schwerer, brauner Klumpen am Rattenschwanz der sogenannten „Böhmermann-Affäre“ in Deutschland baumeln, sondern gerade auch die Facebook-Community um Stefanie Sargnagel beschäftigen. Die vor allem durch ihre Social Media-Präsenz bekannte Autorin („Binge Living“, „Fitness“) wurde, nach eigenen Angaben nämlich für drei Tage auf Facebook blockiert. Und tatsächlich finden sich seit mittlerweile mehr als 24 Stunden keine neuen Postings auf ihrer Seite  – ungewöhnlich für die sonst so mitteilsame junge Autorin.

Grund für die Verbannung Sargnagels war allem Anschein nach ein Posting, in dem Sargnagel sich gegen die Identitäre Bewegung richtete. Im Zentrum ihres Postings: Alina Wychera, eine der Identitären Bewegung zuzuordnende Aktivistin, der sie am Schluss ihres Textes romantische Fantasien mit NS-Offizieren zuschreibt.JTNDaWZyYW1lJTIwc3JjJTNEJTIyaHR0cHMlM0ElMkYlMkZ3d3cuZmFjZWJvb2suY29tJTJGcGx1Z2lucyUyRnBvc3QucGhwJTNGaHJlZiUzRGh0dHBzJTI1M0ElMjUyRiUyNTJGd3d3LmZhY2Vib29rLmNvbSUyNTJGMTQ4OTg4MjcyMTQyMjcwJTI1MkZwaG90b3MlMjUyRmEuMjIzNTgwMDM4MDE2NDI2LjEwNzM3NDE4MjguMTQ4OTg4MjcyMTQyMjcwJTI1MkYyMjM1Nzk5OTgwMTY0MzAlMjUyRiUyNTNGdHlwZSUyNTNEMyUyNTI2dGhlYXRlciUyNndpZHRoJTNENTAwJTI2c2hvd190ZXh0JTNEdHJ1ZSUyNmhlaWdodCUzRDQ0NiUyNmFwcElkJTIyJTIwd2lkdGglM0QlMjI1MDAlMjIlMjBoZWlnaHQlM0QlMjI0NDYlMjIlMjBzdHlsZSUzRCUyMmJvcmRlciUzQW5vbmUlM0JvdmVyZmxvdyUzQWhpZGRlbiUyMiUyMHNjcm9sbGluZyUzRCUyMm5vJTIyJTIwZnJhbWVib3JkZXIlM0QlMjIwJTIyJTIwYWxsb3dUcmFuc3BhcmVuY3klM0QlMjJ0cnVlJTIyJTNFJTNDJTJGaWZyYW1lJTNFIm rechten Eck dürfte dieser Ball, den Sargnagel da in die Facebook-Öffentlichkeit geschossen hat, nicht ganz so gut angekommen sein. Jedenfalls vermutet sie, dass Identitäre ihr Posting gemeldet haben und deshalb die Sperre erfolgte. Dabei sieht sie den Beitrag selber als „harmlos satirisch“ (Twitter) und beklagt sich seit nunmehr zwei Tagen über ihre Situation im „Twitter-Straflager“, das ihr als einziger Kanal noch geblieben ist. Ins sozialmediale Out hat die Identitäre Bewegung die junge Autorin mit der roten Baskenmütze trotzdem nicht gekickt – denn nachdem bereits der Standard online über Sargnagels temporäre Facebook-Verbannung geschrieben hat, wird wieder einmal klar, dass der Versuch ein Scheinwerferlicht auszuknipsen, es oft noch stärker strahlen lässt. Das Posting findet sich jedenfalls, seitdem von Sargnagels Blockierung die Rede ist, bestimmt auf dreimal so vielen Timelines, als es ohne diesen Fall passiert wäre. Dieser Schuss aus dem rechten Eck ist also nach hinten losgegangen.Foto © Udoweier CC-BY SA 4.0