AKUT

Human Rights Tattoos

Sarah Wetzlmayr

Zeichen für die Menschenrechte

Buchstäblich für die Menschen

Tattoos verbinden. Meistens allerdings nur Pärchen, die sich den Anfangsbuchstaben des jeweils anderen auf die eigene Haut wünschen. Bald sollen Buchstaben auf der Haut jedoch deutlich mehr Menschen verknüpfen– 6773 nämlich. 

von Sarah WetzlmayrEinen einzelnen Buchstaben irgendwo auf seinem Körper zu tragen ist kein Produkt allerneuester Trends, sondern eigentlich ziemlich häufig. Anfangsbuchstaben vergangener Lieben, der eigenen Fratzen, der Orte an denen diese Fratzen gezeugt wurden oder für all jene die eine kleine Gedächtnisstütze brauchen – der des Vornamens der Mama. All diese Anfangsbuchstaben kombiniert ergäben die wohl schönste, längste und tragischste Liebesgeschichte der Welt.

Zeichen der Liebe werden sich auch 6773 andere Menschen bald stechen lassen – der Liebe zum Menschen und als Zeichen für die Menschenrechte. Ein Teil dieser 6773 Menschen hat sich nämlich bereits die Erklärung der Menschenrechte einverleibt, oder zumindest Teile davon, denn sie tragen alle einen Buchstaben eben dieser Erklärung auf ihrer Haut. Organisiert und ins Leben gerufen wurde diese Initiative von Sander van Bussel, der mit diesem Projekt möglichst viele Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbinden möchte – mit einer beinahe unsichtbaren Buchstabenkette sozusagen. Dafür reist er sehr viel und stellt Events auf die Beine bei denen bis zu 50 Menschen pro Tag ein einzelner Buchstabe tätowiert wird. Bei den Events stehen die Menschen Schlange, der Andrang ist riesig und laut aktuellstem Stand der Website tragen bereits 2959 Menschen ein solches Zeichen für die Menschenrechte auf ihrer Haut. Sander schätzt dass es noch etwa fünf Jahre dauern wird bis die ganze Erklärung auf unterschiedliche Körper verteilt wurde.

Zahlen kann jeder für seinen Buchstaben so viel er gerne möchte. Der Ort der nächsten Buchstaben-Tätowiererei ist noch nicht bekannt – Istanbul hängt im Raum ist aber noch nicht fixiert. Ein Update darüber kann man sich aber ganz einfach auf der Website abholen.

 

Foto: humanrightstattoo.org