AKUT

Hin und her

Sarah Wetzlmayr

Alles hin, hin, hin und weg. Und dann plötzlich doch wieder da. Willkommen in der Welt von Dietrich Mateschitz.

von Sarah Wetzlmayr

Manche mögen es Jörg-Haider-Syndrom („Ich bin weg – ich bin wieder da“) nennen, verklärt romantisch veranlagte Persönlichkeiten eine „Phönix-aus-der-Asche-Aktion“ und kritische Rationalisten einen geschickten Marketing-Schachzug darin sehen: Jedenfalls will Dietrich Mateschitz Servus TV nun doch weiterführen und alle bereits getätigten Kündigungen zurückziehen. Ziemlicher Seiltanzakt im zitternden Zelt des Medienzirkus, den sich der Red Bull-Gründer da erlaubt.

In der dazugehörigen Aussendung hieß es:

„Mittwochnachmittag trafen sich die Verantwortlichen von Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Red Bull. Basierend auf gegenseitiger Akzeptanz und Respekt sowie dem Verständnis der jeweiligen Positionen und Standpunkte kam es zu einem konstruktiven Gespräch betreffend Servus TV“ so der Standard online. 

Grund für die vorausgegangenen Turbulenzen, die in einer Kündigungswelle endeten, dürften, nach dem derzeitigen Nachrichtenstand nun doch die Diskussionen um die Gründung eines Betriebsrates gewesen sein. Jedenfalls würde, laut der aktuellen Aussendung, die Mehrheit der Mitarbeiter einen Betriebsrat nun doch ablehnen, womit die „Fortsetzung der partei-politischen unabhängigen Linie“ von „allen Beteiligten begrüßt“ worden war. Dem vorausgegangen war, allem Anschein nach, ein offener Brief in dem sich die Mehrheit der Mitarbeiter gegen einen Betriebsrat aussprachen. Egal wie die Sache nun letztendlich ausgeht, die von zu viel Red Bull überdimensional angewachsenen Flügel des Didi Mateschitz, werden ihm von der Öffentlichkeit in jedem Fall gerade gehörig gestutzt.

 

Foto: Getty Images