KULTUR

Wer auf der Glasrutsche sitzt

Sarah Wetzlmayr

Wer auf der Glasrutsche sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Aber auch nicht die Augen zu machen, sonst verpasst man den kurzen, intensiven Nervenkitzel der neuen Skyslide in LA.

von Sarah Wetzlmayr

Wem Glasplateaus wie das folgende schon zu langweilig sind, der kann seinen Adrenalinspiegel jetzt ganz einfach in die Höhe schnellen lassen, ohne dafür in irgendwelche zwiespältigen Milieus abzurutschen. Ein gewisses Faible für beides, sowohl Rutschen, als auch den kurzfristigen Adrenalin-Austoß braucht man jedoch trotzdem um die neue Glasrutsche in LA so richtig auskosten zu können, denn der Spaß ist kurz und intensiv – man rutscht nämlich nur aus dem 69. in den 70. Stock eines Hochhauses. Das sind exakt 13,7 Meter und in etwa 2 Sekunden inneres Chaos. 

Wer sich jetzt denkt, dass man sowas ja im zarten Alter von 5, am Kinderspielplatz, schon mit betonter Lässigkeit hingenommen hat, der dürfte sich wohl der herausstechendsten Eigenschaft von Glas nicht ganz bewusst sein: Es ist nämlich durchsichtig, und das macht in einer Höhe von 70 Stockwerken, oder etwa 300 Metern, noch etwas mehr Eindruck. Doch die Skyslide bietet einem jetzt die Möglichkeit über diese Angst vor durchsichtigen Untergründen einfach hinwegzurutschen. Als Teil einer Eventlocation ist diese Rutsche gedacht. Eine Rutschpartie kostet in etwa 7 Euro. Mögliche Todesangst und Panikattacken sind zwar irgendwie verständlich aber vollkommen unbegründet – der BBC zufolge hält das Glaskonstrukt sogar einen Wirbelsturm in Hurricane-Stärke aus. Und außerdem, die ein oder andere angstbedingte Schweißperle darf einem vor der Rutschpartie schon auf der Stirn stehen, sonst könnte man ja gleich wieder auf den Lieblings-Spielplatz aus der Volksschulzeit zurückkehren.

Foto: Getty Images