KULTUR
Bowies Kunstsammlung versteigert
Vieles an David Bowie erschien geheimnisvoll – so wussten auch nicht viele, dass er eine der hochkarätigsten Kunstsammlungen besaß. Und die wird jetzt versteigert.
von Sarah Wetzlmayr
David Bowie wurde oft als „Kunstfigur“ bezeichnet – was auch immer hinter dieser sehr ausgefransten Bezeichnung stecken mag. Nach und nach kommt heraus, was im Falle Bowies darunter wirklich zu verstehen ist. David Bowie war nämlich der bildenden Kunst, genauso wie der Musik, wohl so nahe wie sonst kaum jemand. In London werden jetzt rund 400 Exemplare seiner exklusiven Kunstsammlung versteigert. Vorher zieht die beeindruckende Sammlung als Wanderausstellung noch um die Welt. Für jemanden, der wohl beinahe alles der materiellen Welt zugehörige besitzen konnte, räumte Bowie der Kunst einen besonders hohen Stellenwert ein. 1998 erzählte er in einem Interview mit der New York Times, dass Kunst für ihn das einzige wäre das sich tatsächlich zu besitzen lohnt: “Art was, seriously, the only thing I’d ever wanted to own. It has always been for me a stable nourishment. I use it.” Zu seiner Sammlung gehören Werke einiger der bedeutendsten britischen Künstler des 2o. Jahrhunderts, wie Frank Auerbach, Damien Hirst, Henry Moore, Graham Sutherland und Jean-Michel Basquiat. Seine Familie möchte sich aber nicht von allen Objekten trennen. Am höchsten taxiert wurde eines der Werke Basquiats, das im Jahr 1984 entstand und wohl bei 2,5 bis 2,5 Millionen Pfund liegen wird. Zuschläge könnten es aber noch weiter in die Höhe treiben, denn viele der Mitbietenden werden wohl mit dem Gefühl in die Auktion hineingehen, etwas mit nachhause nehmen zu können an dem die Aura Bowies klebt. Und irgendwie ist es doch auch so.
Die Ausstellung „Bowie/Collector“ wird von 20. Juli bis zum 9. August bei Sotheby’s in London zu sehen sein, und sich dann auf eine Tournee nach Los Angeles, New York und Hongkong begeben, ehe die Sammlung am 1. November noch einmal nach London zieht. Die Auktionen finden dann am 10. und 11. November statt.
Fotos © Sotheby’s London