AKUT
Dreirad, nein danke!
Früher – also im Jahr 1927 – war Kinderspielzeug nicht einfach nur Kinderspielzeug, sondern wirklich spannend. Und mit Motor ausgestattet.
von Sarah Wetzlmayr
Früher, als die Kinder noch vor lauter Frischluft und Lebensfreude und nicht vor multiplen Allergieschüben, mit roten Bäckchen durchs Leben liefen, war irgendwie noch alles besser. Helikopter waren noch ganz einfach Helikopter und Eltern einfach Eltern, Glukose und Fructose nur dem Fremdwörterbuchbesitzer bekannt und die Sprösslinge durften nach Herzenslust- und laune in der Erde und in Kuhkacke wühlen. Man war irgendwie weiter – obwohl man es jetzt vermutlich vehement als „hinten nach“ abschmettern würde. Doch der Fortschritt bestätigt sich auch im Kinderspielzeug von damals – motorisierte Einräder als Spielzeug gibt es heute nicht mehr – zumindest nicht bei uns. Dafür Plastik-Dreiradler, mit denen man nicht einmal bergab 5 km/h zusammen bekommt. 1927 hat es da schon ein bisschen anders ausgesehen, da schwebte noch keine große, graue Sorgenblase über den Buben und Mädchen, wenn sie sich auf – oder besser – in ihr motorisiertes Fortbewegungsmittel schwangen.
Schnell, schneller, am schnellsten
Wie das konkret ausgesehen hat, kann man sich in diesem Video ansehen. Und wie man an dem Gesicht des kleinen, pausbäckigen Mädchens sehen kann, war die Idee zwar eine ziemlich gute und der Spaßfaktor des Geräts auch dementsprechend hoch – aber dennoch, oder vielleicht sogar genau deshalb, konnte es sich leider nicht durchsetzen. Vielleicht aber auch deshalb nicht, weil man nicht nur sprichwörtlich im Helikopter-Modus unterwegs sein musste, um mit dem motorisierten Nachwuchs mitzukommen, sondern tatsächlich besser in irgendeiner Weise beflügelt sein sollte, sonst schaut man nicht nur blöd durch die Finger, sondern schnell auch schön blöd hinterher. Wäre jetzt nur noch interessant zu wissen, wieviele der schon in früher Kindheit motorisierten Kids später eine Rennfahrer-Karriere eingeschlagen haben.Foto: Screenshot Youtube