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Von Ost nach West

Maximilian Barcelli

Die Open Faces feiern ein kleines, feines Jubiläum: Bereits zum fünften Mal garantieren sie perfekt organisierte Freeride-Events, die internationale Profis ebenso anlocken wie Contest-Neulinge.

Text: Hannes Kropik

Jede noch so weite Reise, sagt man, beginnt mit dem ersten Schritt. Auch große Sportlerkarrieren müssen irgendwo starten. Warum also nicht am Hochkar? Unweit der Bundeshauptstadt  gibt es am 1.808 Meter hohen Hochkar ausgezeichnete Bedingungen für Freerider. Und damit den perfekten Einstieg in die Contest-Szene: Um beim 1*-Event an den Start gehen und erstmals Wettkampf-Luft schnuppern zu können, sind keine großen Hindernisse zu überwinden. Die Open Faces bieten aber auch internationalen Top-Profis Chancen: Beim 4*-Event in Obergurgl-Hochgurgl kann es schon ums Ticket für die nächstjährige Freeride World Tour gehen.

Die Open Faces sind selbst keine eigene Contest-Serie, aber der Name bürgt für Qualität.Bereits den fünften Winter hintereinander organisiert das Team rund um Markus Löffler Contests im Rahmen der Freeride World Qualifyer-Reihe. Neu dabei ist diesmal ein 2*-Event im SalzburgerLand: „Wir freuen uns, mit Gastein eine weitere Partnerregion gewonnen zu haben, die den Freeride-Sport genauso liebt und lebt wie wir.“

Alle Infos zu den Contests und vor allem, wo man sich ab wann anmelden kann, gibt es auf: open-faces.com

Gut, dass die meisten Tagestouristen schon in Oetz und Sölden hängen bleiben. Zumindest aus Sicht jener Freerider, die dem Weg tief hinein ins Ötztal noch ein Stück weiter folgen. Denn in Obergurgl-Hochgurgl gibt es nicht nur bestens präparierte Pisten (und kaum Wartezeiten an den Liften), sondern eben auch anspruchsvolle Lines, die schon nach kurzen Hikes erreichbar sind.

Obergurgl-Hochgurgl hat sich in den vergangenen Jahren ganz besonders auf die Bedürfnisse der Freerider eingestellt. Auf dem Ortovox-Trainingsfeld können Kameradenrettung und Lawinen-Verschütteten-Suche geübt werden, bevor es hinaus ins Gelände geht; in Zusammenarbeit mit Snow How wurde eine spezielle Karte fürs Gebiet erstellt, die ebenso auf obergurgl.com/freeride zu finden ist wie der Wetterbericht und die aktuelle Lawinenwarnstufe. Außerdem kann in allen örtlichen Sportshops die komplette Sicherheitsausrüstung ausgeliehen werden, sollte ein wichtiger Teil zu Hause liegen geblieben sein.

Der Topspot für Freerider in Obergurgl-Hochgurgl ist das Königstal: Von der Bergstation der Top Wurmkogelbahn II geht es über den Wurmferner und das Vordere Wurmkar genussvoll hinein in den Talabschnitt, der Obergurgl von Hochgurgl trennt. Eine Steigerung dazu ist sogar noch der Festkogel! Von der Bergstation der Plattachbahn führt ein kurzer Anstieg auf den gut 3.000 Meter hohen Gipfel. Sichere Verhältnisse vorausgesetzt, können die anspruchsvollen Rinnen auf der Ostseite ins Verwalltal befahren werden. Als Alternative oder Variante für den nächsten Run bietet sich eine Abfahrt über die weiten Hänge ins Gaisbergtal an.

Vom 24. bis 26. April findet am Hangerer der einzige 4*-Contest im Rahmen der Open-Faces-Reihe statt. Unter bestimmten Schneebedingungen ist das spektakuläre Face mit seinen extrem hohen Felsabsätzen auch für Hobbysportler befahrbar. Wer sich auf die Spuren der besten Freerider der Welt begeben will, sollte das aber auf keinen Fall alleine tun! Die Guides vom AlpinCenter Obergurgl sind die ganze Saison über in ihrem Gebiet unterwegs, kennen den Schneedeckenaufbau genau und wissen immer, welche Hänge befahrbar sind und welche nicht. Und als Locals haben sie immer ein paar Geheim-
Runs auf Lager …

In der internationalen Freeride-Szene ist die Region um Kappl längst vom Geheimtipp zum Hotspot geworden. Waren es anfangs vor allem Skifahrer und Snowboarder aus Innsbruck und dem Tiroler Oberland, so genießen mittlerweile auch immer mehr Backcountry-Enthusiasten aus Deutschland, Italien, der Schweiz und Skandinavien die variantenreichen Tiefschneehänge.

Bereits zum fünften Mal findet in diesem Winter in Kappl ein Open-Faces-Event statt. Rund um den 2*-Contest vom 20. bis 22. Jänner erwartet die Besucher im Paznaun ein umfangreiches Programm mit Freeride-Testival, LVS-Workshops sowie der Alpcon-Filmnacht und natürlich einer ordentlichen Aftersnow-Party. Die Rider selbst werden wie schon in den vergangenen Jahren ihre spektakulären Lines auf den Hängen der Quellspitze ziehen. „Wir freuen uns schon sehr auf den Contest und die vielen Freerider, die unser Skigebiet besuchen“, sagt Andreas Kleinheinz, der Geschäftsführer der Bergbahnen Kappl. „Sie sind eine echte Bereicherung für uns. Es ist einfach beeindruckend, wie wagemutig sie die steilsten Hänge in Angriff nehmen.“

Bei den Bergbahnen Kappl steht das Thema Sicherheit seit Anbeginn im Fokus. Deshalb gibt es im Rahmen des Kappl-Freeride-Festivals auch heuer wieder spezielle Kurse im Programm, zusätzlich wird am 18./19. Februar ein SAAC-Camp angeboten. In der Skischule Kappl Aktiv wird auch Anfängern das notwendige Freeride-Know-how vermittelt. Infos: kappl.com

Lediglich 150 Kilometer außerhalb von Wien befindet sich nicht nur das schneesicherste und schneereichste Skigebiet Ostösterreichs. Das Hochkar, bisher vor allem als Schmiede von Weltcupstars wie Kathrin Zettel, Thomas Sykora und Andreas Buder bekannt, ist auch das erste und einzige Skigebiet in Wien, Niederösterreich und Burgenland mit eigener Freeride-Area.

Und es ist ein Skigebiet mit einer großen Tradition im Freeriden – auch wenn man früher dazu einfach Tiefschneefahren gesagt hat. Heute ist das 1.808 Meter hohe Hochkar jedenfalls der perfekte Einstieg in die Wettkampf-Szene des boomenden Sports. Beim Open Faces 1*-Event vom 27. bis 29. Jänner können auch Rookies ihr Talent im Backcountry der Göstlinger Alpen unter Beweis stellen. Und auch die Zuseher kommen voll auf ihre Kosten: Die Karabfahrt endet direkt in der Public Area. „Wer sich immer schon den Traum vom Freeriden erfüllen wollte, ist bei uns genau richtig“, erklärt Rainer Rohregger, Geschäftsführer der Hochkar Bergbahnen GmbH. „Das Gebiet Hochkar bietet für Einsteiger zahlreiche Plätze, um ihr Können im Pulverschnee unter Beweis zu stellen.“ Infos: hochkar.com

Off-Piste-Fans kommen in der Silvretta Montafon seit Jahren voll auf ihre Kosten. Im weitläufigen Backcountry finden sie bis weit ins Frühjahr hinein ein abwechslungsreiches Gelände für feinste Powderruns vor. Zudem erwartet sie eine ausgezeichnete Infrastruktur: Beim Freeride-Center Grasjoch gibt es LVS-Checkpoints und ein eigenes LVS-Übungsfeld.

Für das Konzept Freeride Hotspot Silvretta Montafon wurde das sportliche Skigebiet bereits 2014 mit einem der drei Hauptpreise des alljährlichen Wettbewerbs „Tourismus Innovation Vorarlberg“ geehrt; die Jury bezeichnete das neuartige Angebot als „Beispiel für eine perfekte Produktentwicklung“. Markus Büchel, Leiter des Produktmanagements der Silvretta Montafon, war dementsprechend stolz, den Preis entgegennehmen zu dürfen: „Unter allen Prämierungen ist diese Auszeichnung etwas ganz Besonderes, denn das Innovationspotenzial einer Organisation steht schließlich für deren langfristigen Erfolg.“

Längst hat sich das Skigebiet als internationale Top-Adresse für Freerider etabliert. Dies unterstreicht nicht zuletzt der bereits traditionsreiche Stopp der Open-Faces-Serie, die in diesem Winter vom 24. bis 26. Februar mit einem 3*-Contest in Vorarlberg für Begeisterung sorgen wird. Für Profis wie Fabio Studer, vergangenen Winter Gesamt-Dritter der Freeride World Tour, bietet die Silvretta Montafon perfekte Bedingungen: „Die Region hat alles, was ich für ein perfektes Training brauche – steile Rinnen, spektakuläre Cliffs, coole Faces und traumhafte Tiefschneehänge.“Ein Geheimtipp für geübte Rider sei an dieser Stelle gerne verraten: Nach Besteigung der Zamangspitze winkt als Belohnung eine sensationelle Abfahrt im freien Gelände bis hinunter nach St. Gallenkirch. Infos: silvretta-montafon.at

Im Gasteinertal gibt es vier attraktive Skigebiete. Je nach Können und Wetterlage versprechen mehr als 40 perfekt vernetzte Liftanlagen und Seilbahnen und 206 Pistenkilometer mit Abfahrten von bis zu tausend Höhenmetern abwechslungsreichen Skigenuss.

Die Gasteiner Bergbahnen haben aber auch das Bedürfnis der Freerider erkannt, das weitläufige Gelände zu erkunden und ihrer Leidenschaft für unverspurten Schnee schwungvoll nachzugehen. Deshalb präsentieren die Salzburger nun eine lokale Neuheit, die die Touren im Tiefschnee sicherer machen soll: Die Freeride Info Base auf der Schlossalm und in Sportgastein bietet ein Informations- und Leitsystem, welches das Backcountry-Vergnügen für unterschiedliche Erfahrungsstufen zugänglich macht. An der Pieps-Station können Freerider darüber hinaus unter realen Bedingungen den Ernstfall proben.

Vom 7. bis 9. April steht erstmals ein Open Faces 2*-Contest auf dem Programm – und er könnte sich zum Klassiker entwickeln! Denn das weitläufige Gelände, in dem man sich dem Thema Freeriden über fünf verschiedene Skitouren annähern kann, bietet unzählige Möglichkeiten. Natürlich im besten Fall mit der Hilfe lokaler Guides: Die Gasteiner Skischulen bieten geführte Freeridetouren an. Infos: gastein.com

NEU! Axamer Lizum (T) !NEU
7. Jänner. 
Die Saison startet mit einem 3*-Event am Hochtennboden/Kalkögel-Face.

Kappl-Paznaun (T)
20. – 22. Jänner. Auf Quellspitze stehen ein 2*-Event und auch ein 2*-Event der Juniors auf dem Programm.

Hochkar (NÖ)
27. – 29. Jänner. Nur knapp 150 Kilometer von Wien entfernt liegt eine Location, die unter Freeridern längst kein unbeschriebenes Blatt mehr ist. Der 1*-Qualifyer ist die beste Bühne für Contest-Neulinge.

NEU! Alpbachtal (T)
11. Februar. In diesem Freeride-Spot im Tiroler Unterland findet erstmals ein Event statt. Der 1*-Contest bietet Neulingen einen perfekten Start in die Wettkampfszene, für Juniors wird ein 2*-Contest organisiert.

Silvretta Montafon (V)
17. – 19. Februar. Den Beginn machen die Juniors von der Zamangspitze mit einem 2*-Event.
24.– 26. Februar. Eine Woche nach dem Nachwuchs fahren die erwachsenen Skifahrer und Snowboarder bei einem Contest der 3*-Kategorie von der Heimspitze um wertvolle Punkte.

Obergurgl-Hochgurgl (T)
24. – 26. März. Die Fans können es sich in der Public Area bei der Hohe-Mut-Alm gemütlich machen, die Rider erwartet beim 4*-Event am extrem anspruchsvollen „Hangerer“-Hang starke Konkurrenz durch internationale Top-Fahrer.

Gastein (S)
7. – 9. April. Zum Saison-Abschluss wird erstmals im weitläufigen Backcountry des Gasteinertals ein 2*-Event ausgetragen.

Fotos: Mia* Maria Knoll, Zlu Haller, Andre Schönherr, Gasteiner Bergbahnen