KULTUR
Schneller, Lauter, Heller
LED-Beleuchtung, Plastikanzüge, viel Schweiß und nackte Haut – was sich nach einem besonderen Fetisch anhört, sind die Zutaten einer Liveshow von Gudrun von Laxenburg. Wenige Bands sind live so intensiv für Augen und Ohren. Nach acht Jahren erscheint am 5. Mai das erste Studioalbum.
Foto: Maximilian Lottmann
Die erste Liveshow spielten Gudrun von Laxenburg 2009 im Wirr. Schon damals gab es Kostüme, Brillen und Perücken, irgendwann wurden daraus leuchtende Anzüge. Der Band war es von Anfang an wichtig, live zu spielen, also keine fertigen Beats aus dem Computer zu verwenden. „Es ging immer darum, dass wir Musiker sind, die ein Instrument spielen“, erzählt Christoph Mateka, der gemeinsam mit Daniel Helmer für Synthesizer, Sampler und Vocoder verantwortlich ist. Am Schlag- zeug sitzt July Skone. Während ihrer Auftritte wird alles live gespielt, nichts wird geloopt. Bei Beats jenseits der 150 bpm ist das viel Arbeit, das spüren die drei auch. „Es wird schön warm in den Anzügen“, erzählt Daniel. Kennengelernt haben sich die Bandmitglieder in der damaligen Favoritner WG von Daniel und July, wo Christoph oft zu Besuch war. Die Wohnung lag genau an der Ecke Gudrunstraße/Laxenburger Straße, so kam es zum Namen der Band. Die WG gibt es heute nicht mehr, ihren Proberaum haben sie aber immer noch im zehnten Bezirk.
Ihre über die Jahre immer aufwendigeren Liveshows begeistern nicht nur Leute aus der Elektronikszene, auch eingefleischte Rocker oder kopfnickende Hip-Hopper bewegen sämtliche Körperteile zu den schnellen Beats. Den typischen Gudrun-von-Laxenburg-Hörer gibt es nicht. Die Leute kommen wegen der Live- erfahrung und nicht, um auf ein Elektronikkonzert zu gehen. Eines sollte man als Konzertbesucher allerdings wissen: „Unsere Shows sind schnell und laut, wenn man das nicht mag, hat man ein Problem“, erzählt Daniel. Das wirkt sich auch auf das Publikum aus. Es ist deutlich spürbar, wie die Energie von der Bühne auf die tanzende Menge überspringt. Das macht ihre Konzerte zu einem besonderen Erlebnis und die meisten Gäste verlassen ein Gudrun-von-Laxenburg-Konzert schweißgebadet. Dass es beinahe acht Jahre gedauert hat, bis die Band ihr erstes Studioalbum im Kasten hat, liegt an ihrer Erwartungshaltung und an ihrem Zugang. „Wenn dich die Leute von der Bühne kennen, wo alles laut ist und scheppert, ist es schwer, die Erwartungen zu erfüllen, man hinkt dem Liveerlebnis nach“, schildert Daniel.
„PANIC!“
Daniel Helmer, July Skone und Christoph Mateka sind Gudrun von Laxenburg. Für unser Fotoshooting legten die drei ihre beleuchteten Anzüge ab.
Am 5. Mai ist „Panic!“ erschienen. Die Releaseshow fand am 12. Mai im Flex statt. Weitere Infos unter: gudrunvonlaxenburg.com