KULTUR
Es werde Kraftwerk – Die Elektro-Pop-Pioniere live im Steinbruch St. Margarethen
Am 22. Juli gastieren sie im Steinbruch St. Margarethen: Kraftwerk, neben den Beatles die einflussreichste Band im Pop. Zeit für einen Überblick.
Text: Manfred Sax
1970. Die Düsseldorfer Studenten Florian Schneider und Ralf Hütter entdecken ihre Liebe zu experimenteller Musik und gründen eine Band, die sie Kraftwerk nennen.
1974. Nach mehreren viel beachteten Würfen (Kraftwerk 1, Kraftwerk 2), die sie mithilfe normaler Musikinstrumente gebastelt haben, konzentrieren sie sich auf Synthesizer und Drum-Machines und erspielen das Album „Autobahn“ – der internationale Durchbruch von Kraftwerk.
1976. Nach erfolgreicher US-Tournee werden weitere Synthesizer angekauft (Minimoog, ARP Odyssey), der Sound wird „diszipliniert“, das Album „Radio-Activity“ erscheint.
1977. David Bowie, der Schneider zuvor wiederholt, wenn auch vergeblich, gebeten hat, mit Kraftwerk die Vorgruppe bei Bowie-Konzerten zu sein, widmet Florian Schneider den Song „V2 Schneider“ auf dem Album „Heroes“. Es ist nur die erste von unzähligen Musiker-Akkoladen, die Kraftwerk Repekt für ihren Einfluss zollen.
1977ff. „Trans-Europe Express“ erscheint, dann „Man-Machine“. „The Model“, eine Auskoppelung des Albums „Computer World“, erreicht Platz 1 der UK-Charts.
Die 80er-Jahre manifestieren Kraftwerks Rang am Pophimmel insbesondere durch Hip-Hopper der ersten Stunde (Afrika Bambaataa et al), die sich diverser Kraftwerk-Samples bedienen (insbesondere TEE) und damit Erfolg haben. Weitere Kraft-Werke: „Tour de France“, „Electric Café“.
Die 90er-Jahre stehen zunehmend im Zeichen von Live-Gigs in aller Welt. Besonders erfolgreich die Teilnahme am „Tribal Gathering“ (1997, London); der WIENER war dabei.
21. Jahrhundert. Dank Digitaltechnologie und Hip-Hop, sind sich Experten einig, haben sich Kraftwerk als die einflussreichsten Musiker am Planet Pop etabliert, ein Rang, der ihnen nur von den Beatles streitig gemacht werden könnte.
Konzerttipp: Am 22.7. bringen sie ihre 3D-Show in den Steinbruch St. Margarethen. Hingehen!