KULTUR

Das Résumé des Ernst Caramelle

Das mumok Wien zeigt die erste umfassende Retrospektive des ­österreichischen Künstlers Ernst Caramelle. Die Schau umfasst Werke von 1974 bis in die Gegenwart.

Text: ARinghofer

„Art ist fake“ lautet der programmatische Ansatz seines konzeptuell begründeten Kunstschaffens, in dem Ernst Caramelle etwa die Wahrnehmung von Kunst, den Status von Original und Fälschung, Produktion und Reproduktion hinterfragt. Dabei bedient sich der gebürtige Tiroler unterschiedlicher Medien: Zeichnung, Malerei, Fotografie, Video, Wandmalerei, sogenannte Gesso Pieces, Druckgrafiken – und auch Vergängliches ist dabei, wie Lichtarbeiten.

Ernst Caramelle „Untitled (Klimt)“, 2011, Mischtechnik auf Holz. Foto: Courtesy Philip and Alexandra Burchard Collection, Frankfurt

Ernst Caramelle „Spiegelbild“, 1991, Gesso, Acryl, Fotografie auf Holz. Foto: © Photo: Stefan Wolf Lucks Courtesy Sammlung Michael Loulakis, Frankfurt

Ernst Caramelle „Aus der Serie / From the series“: Video, Landschaften, 1974 Fotografie. Foto: Rainer Drexel ©
Archiv Ernst Caramelle

Ernst Caramelle „Household“, 1980, Bleistift, Aquarell auf Papier / Graphite, watercolor on paper. Foto: Rainer Drexel © Ernst Caramelle

Der einstige Student der Angewandten in Wien bei Oswald Oberhuber, seines Zeichens wichtigster Wegbereiter der Moderne in Österreich, hat erstmals mit seiner Uni-Abschlussarbeit „Resümee“ gezogen: eine Kartonbox mit Werken, bei denen er damals beinahe alle Verfahrensweisen einsetzte, mit denen er bis heute arbeitet. Im Rahmen des „Résumé“ im mumok erhält man jetzt einen schönen Überblick über das Werk von Caramelle, es werden rund 350 Arbeiten aus vier Jahrzehnten zu sehen sein. Die Besonderheit dieser Personale: Ernst Caramelle, der übrigens seit 2012 Rektor an der Kunstakademie Karlsruhe ist, wird für das mumok in neues Raumkonzept mit Wandmalerei entwerfen und vollendet damit seine Werkschau.

Ein Résumé. Ernst Caramelle

Termin: 30.11.2018 bis 28.4.2019 im mumok Wien
Info: mumok.at