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Games: Battlefield V – Geschichten vom Krieg

Zugegeben, im Vorfeld war der Start von Battlefield V eher suboptimal, selbst wenn man das eh schon obligate Gesudere der Gamer nicht so ernst nimmt. Warum Battlefield V dennoch ein Shooter ist, an dem man schwer vorbeikommt, sei hier ganz wertfrei erklärt.

Text: Markus Höller

Electronic Arts ist so etwas wie der Neymar unter den Publishern. Schwer im Geld (dank Brot-&-Butter-Titeln wie FIFA, Madden, NHL und den Sims wird sich da auch nicht viel ändern), technisch meist brillant, aber oft mit grenz­wertigen Moves, wo man sich denkt: Haben die das nötig? Noch ist der PR-Supergau mit Star Wars Battlefront II und seinen Micro­transaktionen, die sogar zu Gesetzesänderungen geführt haben, nicht ganz ausgekühlt, da kam die Ankündigung zu Battlefield V um die Ecke. Ein nach dem Überraschungshit Battlefield 1 und seinem Setting im 1. Weltkrieg nun thematisch am 2. Weltkrieg orientierter Shooter, der auf den ersten Blick alles falsch macht. Denn gut gemeint ist bekanntlich das Gegenteil von gut.

Für Fans von Fortnite eventuell der Einstieg ins ernste Fach, für alle anderen kurzweilig. Foto: (c) Hersteller

Da wäre mal die krampfhafte Einbindung weiblicher Soldaten an der Front – wohl positiv feministisch gemeint, aber historisch gewagt. Dann der Übereifer bei Gamedesign und Bewaffnung, was statt authentischer Bestückung wie beim Erzfeind Call of Duty eher zu einer mitunter grotesken Steampunk-Aura führt. Und, weil angesprochen, der eher unglücklich verschleppte Start über ein Jahr nach dem fulminanten Call of Duty: WW II, womit das Weltkriegsthema schon früh und gut abgefrühstückt war.

Effektreiche Weltkriegsinszenierung, die mehr Wert auf Inszenierung als Realismus legt. Foto: (c) Hersteller

Dennoch sollte man EA und seinen auf der überaus appetitlichen Frostbite 3-Engine aufgebauten Premium-Shooter nicht unterschätzen. Dafür gibt es einige Gründe.

Erstens: Mit seinem vergleichsweise quietschbunten Gameplay ganz ohne den düsteren Bier­ernst mancher anderer Shooter lassen sich Gamer, die bisher um das Geknatter am Bildschirm einen weiten Bogen machten, endlich überzeugen. Das Fortnite-Phänomen, die Einstiegsdroge der Casual Gamer in die Shooterwelt. Der mittlerweile obligatorische Battle Royal-Modus in Battlefield V tut das Seinige dazu.

Zweitens: Auch wenn eh alle Call of Duty: Black Ops 4 oder Read Dead Redemption 2 zocken, braucht es trotzdem einen leichtfüßigen Lückenbüßer. Das soll nicht abwertend gemeint sein, aber Geschmäcker und Granaten sind verschieden – man kann froh sein, dass durch einen gewissen zeitlichen Versatz und gänzlich andere Auffassungen von Spielästhetik nach wie vor Abwechslung am Shootermarkt herrscht – oder wollen wir Einheitsbrei nach Schema F?

Und drittens: Auch wenn es historisch nicht korrekt ist und das Frauenbild in diesem Shooter, nun ja, ein wenig Richtung klischeehafter Amazone geht, sollte man(n) die Bemühungen eines Entwicklers anerkennen, die ewige Männerdominanz in Spielen und in weiterer Folge auch an den Controllern ein wenig aufzuweichen. Oder, Männer?

Battlefield V

Entwickler: EA DICE
Publisher: Electronic Arts
Erschienen für: PS4, Xbox One, PC
Spieler: Single/Multiplayer
Engine: Frostbite 3

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