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Games: Just Cause 4 – Flieg, Panzer, flieg!

Es gibt einen neuen Teil des epischen Open World-Shooters Just Cause, und im vierten Teil darf man erneut als brummiger Held Rico Rodriguez nach Herzenslust alles buchstäblich in die Luft jagen, wie es einem gefällt. Aber mit noch mehr Finesse!

Text: Markus Höller

Es ist gar nicht einfach, sich im heiß umkämpften und hochqualitativen Shooter-Segment einen gewissen USP, ein Alleinstellungsmerkmal zu erarbeiten. Siehe zum Beispiel die ewige Rivalität zwischen den Serien Battlefield und Call of Duty. Da ist es umso erfrischender, wenn ein Studio wie Avalanche seit 2002 mit der Just-Cause-Reihe ein zwar grundsätzlich eh nach alter Actionflickmanier gestricktes Abenteueruniversum bespielt, aber eben mit ein paar feinen Gags mehr. Um und Auf der Reihe ist das Basisarsenal des Helden Rico, der mit Enterhaken und Fallschirm große Strecken der stets liebevoll gestalteten Open World zurücklegen kann, indem er sich wie eine Mischung aus Tarzan/Spiderman und einem Flughörnchen fortbewegt. Die wirkliche Gaudi sind freilich die diversen Add-Ons, mit denen sich Objekte und Gegner durch die Gegend wirbeln oder in die Luft sprengen lassen. Ob das für die jeweilige Mission grad nötig ist, bleibt dahingestellt – Spaß macht es allemal, in der von der proprietären Apex Engine exzellent gezeichneten Welt alles Mögliche zu manipulieren.

Zu Fuß war gestern: Wirklich Spaß macht Just Cause 4 vor allem mit den zahlreichen Flugoptionen. Foto: (c) Hersteller

Genau da haben die Entwickler die aktuelle Version Just Cause 4 noch weiter aufgebohrt. Der essenzielle Enterhaken sowie diverse Booster und Ballons wurden mit konfigurierbaren Mods ausgestattet; so ist es beispielsweise möglich, schweres Gerät wie Panzer zielgerichtet an einen bestimmten Ort schweben zu lassen. Dazu lassen sich die Geschenke der Luftunterstützung jetzt auch millimetergenau anfordern, damit nicht der aus der Luft abgeworfene Container ausgerechnet eine schutzbedürftige Person plattmacht. Aber keine Angst: ansonsten ist aber schon noch gerade das umfangreiche Plattmachen integraler Bestandteil des Spiels, auch wenn es tatsächlich eine Handlung gibt.

Noch so ein Fluggefährt in Just Cause 4. Foto: (c) Hersteller

Diese ist schnell erklärt: Man schließt am Plot von Just Cause 3 an und untersucht eigenartige Wetterphänomene, die ausgerechnet in dem von der zwielichtigen Organisation Black Hand unter der bisher unbekannten Bösewichtin Gabriella Morales kontrollierten Gebiet auftreten. Schnell stellt sich heraus, dass von einer massiv verteidigten Hauptbasis aus das Wetter manipuliert werden kann –­ dem muss Einhalt geboten werden. Dabei schlägt man sich auf der großen Map durch Wüstengebiete, Dschungel, Steppe, alpines Gelände und Großstadt durch. Alles sehr nett und flüssig miteinander verknüpft, die entsprechenden Wetterphänomene (Stichwort: Tornado!) sind dynamisch eingebettet, passen zum jeweiligen Gebiet und erschließen völlig neue interaktive Spielperspektiven, so viel sei schon mal verraten.

Just Cause 4 ist dank der vielen Verbesserungen, dem interessanten Mapdesign und dem Sandbox-Charakter ein wirklich lohnendes Spiel für alle, die sich nicht unbedingt von einem linearen Spielkonzept ein­engen lassen wollen und zwischendurch auch einfach gerne mal Randale machen, ohne konkret und zwanghaft am Spielfortschritt arbeiten zu müssen. Die Charaktere sind facettenreich und verfügen ausreichend über genretypische
One-Liner in den Dialogen. Und: In den Bergen gibt es Lamas! Wer kann dazu nein sagen?

Just Cause 4

Entwickler: Avalanche Studios
Publisher: Square Enix
Erschienen für: PS4, Xbox One
Engine: Apex
Spieler: Singleplayer, Multiplayer

 

 

 

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