Games

Verstörende Visionen

Kaum ein Titel wurde dieses Jahr so aufgeregt erwartet und ist gleichzeitig so enigmatisch wie „Death Stranding“ von Hideo Kojima. Der japanische Gamedesigner legt mit dem PS4-Exklusivtitel ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Spiel vor.

Text: Markus Höller

Schon seit 2015, als Kojima sein ursprüngliches Haus Konami verließ, wartet die Gameswelt auf ein Werk von dem geradezu messianisch Visionär, der zumindest seit „Metal Gear Solid“ als einer der ganz großen der Branche gilt. Mit dem ersten Trailer zu „Death Stranding“ 2016 folgte auf die kollektive Schnappatmung eine geradezu quälend lange Entwicklungszeit, doch nun ist es soweit. Zu dem bereits von Anfang an zu sehenden Norman Reedus als Gesicht und Stimme des Hauptprotagonisten gesellte sich im Lauf der Jahre ein beeindruckender Cast an Topschauspielern, die auch einem typischen Holly­wood-Blockbuster zu mehr als nur Ehre gereichen würden. Mads Mikkelsen, Léa Seydoux und eine digital verjüngte Lindsay Wagner verkörpern ­unterschiedliche Rollen in dem … ja, was eigentlich? Das genaue Spielprinzip, die Handlung, das Ziel – all das lässt sich nur schwer formulieren und muss ­erlebt werden.

Hier lässt man am besten den Kopf hinter dem Epos selbst erklären, wie Titel und Spiel zu verstehen sind. Das Spiel werde „durch zahlreiche Stränge, Fäden und menschliche Verbindungen zu einem Teppich gewoben“. Aha. Also nochmal präziser: Als „Strands“ versteht man alle möglichen Verbindungslinien, die es zwischen Menschen – lebend und tot – gibt. Und so beginnt auch das Setting, in dem eine Reihe übernatürlicher Ereignisse die Menschheit bedroht und die Grenzen der Zeit und zur Parallelwelt der Toten aufzulösen beginnt, leider zum Nachteil der Lebenden. In der Rolle von Sam Porter Bridges versucht man verzweifelt, diese Entwicklung aufzuhalten und letztlich die Ursache bzw. den Urheber dieser verstörenden Ereignisse zu finden.

Die riesige Open World, in der man sich dabei bewegt, wird atmosphärisch von der proprietären Decima Engine in Szene gesetzt. Diese sorgte auch schon in „Until Dawn“ und „Horizon Zero Dawn“ für bemerkenswertes Eye Candy. Vor allem die Digitalisierung der realen Schauspieler ist geradezu erschreckend gut gelungen und lässt einen in Zeiten von Deep Fakes ein wenig erschauern.

Doch das alles ist nur schnöde Technik, die wahre Stärke von „Death Stranding“ liegt in der Grundbotschaft: Wie im Spiel sollen die Menschen aus ihrer selbstgewählten Isolation herauskommen, interagieren, Verbindungen mit anderen Menschen knüpfen und sich nicht zuletzt auch mit dem Andenken an ihre Wurzeln und Vorfahren beschäftigen. Hideo Kojima hat ein Game erschaffen, das einen über viele grundlegende Dinge nachdenken lassen wird. Wie ernst es ihm damit ist, sieht man alleine an der Tatsache, dass es auch ­einen Very Easy Mode gibt, der auch Nichtgamern Zugang zu ­seiner Vision erleichtern soll.

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ZUM GEWINNSPIEL!

Death Stranding
Entwickler: Kojima Productions
Publisher: Sony Interactive Entertainment
Erschienen für: PS4
Spieler: Single/Multiplayer
Engine: Decima