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Weiblicher Herzinfarkt atypisch?
Warum überleben weniger Frauen einen Herzinfarkt als Männer? Weil sie andere Symptome haben – die von der Medizin als „atypisch“ gewertet werden.
Foto: Getty Images
Bekanntlich leben Frauen im Schnitt sieben Jahre länger als Männer, und das ist okay, sie sind eben gesünder unterwegs. Die Ausnahme: Im Fall eines Herzinfarkts sind ihre Überlebenschancen geringer. Der Grund, fanden holländische Mediziner nach Auswertung von 5.700 Infarktfällen (weibliche Überlebende: 12.5 %, männliche: 20 %), ist systemisch: Frauen haben andere Symptome, die einen Infarkt signalisieren (Übelkeit, Ohnmacht, Halsbeschwerden). Symptome, die von der etablierten Medizin als „atypisch“ gehandelt werden und daher häufig verspätet zur richtigen Diagnose führen. Ein „typischer“ Infarkt steht mit Brustschmerzen in Zusammenhang, so, wie es bei Männern zumeist der Fall ist. Anders gesagt: „Atypisch“ ist mitunter auch nur ein anderes Wort für Sexismus, hier eben mit heftigen Konsequenzen. Gerade beim Herzinfarkt ist frühe Behandlung wichtig, jede Minute ohne Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) oder Defibrillation verringert deine Überlebenschancen um 10 %.
Quelle: European Heart Journal, academic.oup.com/eurheartj/article/40/47/3824/5492041