KULTUR

Wien Museum – Umbau als Chance

Das beliebte Wien Museum am Karlsplatz wird gerade umgebaut. Die 60 Jahre alte Bausubstanz wird dabei nicht nur saniert, sondern grundlegend erneuert.

Foto: Wien Museum

Als in der regen Bautätigkeit der Nachkriegsjahre das „Historische Museum der Stadt Wien“, entworfen von Oswald Haerdtl, 1959 seine Pforten öffnete, war es der erste, aber für lange Zeit auch einzige Kulturneubau der Bundeshauptstadt. Und schon kurz danach stellten sich die Unkenrufe über den zu knapp bemessenen Raum als leider wahr heraus: Größere Ausstellungen mussten beispielsweise ins Künstlerhaus übersiedeln, das beeindruckend umfangreiche Archiv platzt aus allen Nähten. Als das Museum im Jahr 2003 als „Wien Museum“ einen erfolgreichen Relaunch und in Folge einen immensen Popularitätsschub erfuhr, wurden diese Probleme richtig akut – gleichzeitig aber auch für die Öffentlichkeit wahrnehmbar und diskutiert. Nach längerem Hin und Her fiel 2013 der Startschuss für eine umfassende Renovierung und Erweiterung, die aktuell mit der kompletten Entkernung und dem Start der Neubauarbeiten im Sommer ihren Zenit erreicht.

Worauf sich die Besucher freuen können, wenn das Gedächtnis der Stadt am Karlsplatz ab 2023 wieder zugänglich ist, macht große Vorfreude. In Zukunft steht eine Nettonutzfläche von rund 12.000 statt bisher 6.900 m² zur Verfügung, die Dauerausstellung wird um 1.000 auf über 3.000 m² erweitert. Außerdem wird ein öffentlicher Raum mit frei zugänglicher Terrasse entstehen. Im Erdgeschoß lädt zukünftig ein Museumscafé mit Zugang vom und auf den Karlsplatz zum Verweilen ein. Freilich bleibt das Wien Museum als Institution nicht im luftleeren Raum, das Wien Museum MUSA in der Felderstraße „hilft aus“ – zum Beispiel mit der Ausstellung „Richard ­Neutra: Wohnhäuser für Kalifornien“.

Wien Museum, Karlsplatz 8, 1040 Wien, Neueröffnung 2023, www.wienmuseumneu.at, Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8, 1010 Wien