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St. Carlo Acutis – Der Influencer Gottes

Aufsteiger des Jahres: Der 2006 im Alter von 15 Jahren verstorbene Amateur-Programmierer Carlo Acutis wurde nun seliggesprochen.

Foto: Getty Images

Sein Sarg steht in der Santa-Maria-Maggiore-Kirche von Assisi, Italien. Der Deckel ist aus Glas, also kann man ihn sehen, in voller Montur, der Body im Trainingsanzug, die Füße in Nike-Patschen. Als Mitte Oktober die Kunde von der Seligsprechung von Carlo Acutis kam, strömten über 40.000 Fans in die Kirche, so auf „Fuck Corona“. Acutis starb 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie. Zuvor war der gläubige Katholik immens busy gewesen. Als leidenschaftlicher Programmierer hatte er eine unglaublich detailreiche „Wunderliste“ online gestellt. Weltweite historische Ereignisse, die quasi Gott beweisen. So geschehen auch hierzulande, man schlage nach bei „Fiecht 1310“ (Messwein des Priesters verwandelt sich in Blut) oder auch „Seefeld 1384“ (Kirchenwände beginnen während der Kommunion, zu zittern). Eine Schatzgrube, nicht weniger, gesammelt von Acutis, den „Diener Gottes“, wie es auf der Webseite heißt. Aber auch nach seinem Tod rissen die Wunder nicht ab, vier Jahre später gebar seine Mutter Antonia Zwillinge. Ein Wunder, beteuerte sie. Kein Wunder aber, dass letztlich auch der ­Vatikan auf ihren Carlo aufmerksam wurde und seinesgleichen geschah. Heilige und Wunder sind gefragt, in Zeiten wie diesen.

Die Wunderliste des Carlo Acutis: www.miracolieucaristici.org/en/liste/list.html