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Wegen Übergepäck: Vier Männer essen 30 kg Orangen am Flughafen

Jakob Stantejsky

So sehr die Erinnerungen an Flughäfen schön langsam verblassen, ein Detail der Fliegerei wird uns immer gestochen scharf im Gedächtnis bleiben: Die skandalösen Aufpreise bei Übergepäck. In China sind vier kurzentschlossene Männer dieses Problem auf ihre Weise umgangen.

Foto: Getty Images

Das Quartett war Mitte Jänner auf Geschäftsreise in Kunming gewesen und beschloss kurz vor der Rückreise, eine Kiste frischer Orangen mit nach Hause zu nehmen. Eine 30 Kilogramm schwere Kiste. Was halt so als Mitbringsel durchgeht. Und da kommen die drakonischen Aufpreise der lieben Fluggesellschaften ins Spiel. Denn die wollten dieses Vitaminpackerl natürlich nicht gratis mit an Bord nehmen. Das vermeintliche Schnäppchen von umgerechnet rund 6,50 Euro wurde also plötzlich um knapp 40 Euro teurer. Und das ging den Reisenden gegen den Strich. So sehr, dass sie – gepflegt ausgedrückt – drauf schissen und sich direkt am Flughafen die komplette Ladung einverleibten. In einer knappen halben Stunde war die Chose abgehakt, wie der Rädelsführer der findigen Naschkatzen, Herr Wang, der Global Times in China berichtete. Klingt nicht gerade nach Genuss.

Doch leider bezahlten die vier Musketiere ihren Aufstand gegen das System teuer. Denn nach der Vertilgungssession stellten sich bei den Helden von Kunming unglücklicherweise Geschwüre im Mund ein. Hm. Dass die Geschichte nicht gut ausgeht, habt ihr wahrscheinlich schon geahnt, aber es geht doch nichts über einen schönen Plottwist, gell? Außerdem: Das war es wert … vielleicht … wahrscheinlich eher nicht. Wir bewundern die Männer jedenfalls für ihre Entschlossenheit, wenn auch nicht für ihren Voraussicht.