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Versicherungsbetrug auf leiwand

Jakob Stantejsky

Versicherungsbetrug mag zwar ein Verbrechen sein, wer es aber nicht gar so eng sieht, kann daraus auch wunderbar ein höchst abwechslungsreiches Hobby machen. Dann sollte man es aber mit ordentlich Hirn angehen, sonst war das erste auch das letzte Mal.

Text: Jakob Stantejsky / Foto Header: Getty Images

Häuser anzünden, sich anfahren lassen, „gestohlene“ Handys … Versicherungsbetrug kommt in allen Formen und Schweregraden daher. Ein Mann in Westmoreland County bei Pittsburgh in Pennsylvania meldete etwa sein Auto als gestohlen. So weit, so realistisch. Ein paar Tage später fand die Polizei das völlig verbrannte Wrack in der Kleinstadt Mt. Pleasant Township. Auch da bestünde noch kein Grund für erhöhte Alarmbereitschaft, denn entwendete Autos werden in den USA zur Beweismittelvernichtung gerne mal abgefackelt, sobald sie ihren Zweck erfüllt haben. Doch irgendwas muss den Beamten komisch vorgekommen sein. Denn sie besorgten sich einen Durchsuchungsbefehl, um die Habseligkeiten des ursprünglichen Besitzers des Autos unter die Lupe zu nehmen. Und da flog die Chose dann auf.

Denn der 54-jährige Mister hatte auf seinem Handy doch glatt vor wenigen Tagen „how to set your car on fire and make it look like an accident“ gegoogled und war offenbar sogar zu faul gewesen, diese Suche aus seinem Verlauf am Smartphone zu löschen. Nicht, dass dieses Indiz damit wirklich vernichtet gewesen wäre, aber ein kleines bisschen Präventionsarbeit bezüglich Vertuschung sollte man schon leisten, wenn man ein Verbrechen begeht.

Foto: Getty Images

Gut, wollte er sich sparen oder er wusste nicht, dass Computer und das Internet sich doch das eine oder andere Detail merken. Versicherungsbetrug so Pi mal Daumen halt eher, auf leiwand. Bis er sein Hobby wieder ausüben darf, könnte einige Zeit vergehen, denn jetzt wird er erstmal wegen Brandstiftung, Falschmeldung und Fahrlässigkeit angeklagt. Aber nur den Kopf nicht hängen lassen, Übung macht den Meister!