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Daniel Ek – Mister Spotify will ein Match

Manfred Sax

Eigentlich wollte Daniel Ek (38) mit 23 Jahren in Pension gehen. Aber dann gründete der Schwede den Streamingdienst Spotify. Nun will sich der mächtigste Mann der ­Musikindustrie ein standesgemäßes Toy zulegen: den Fußballklub Arsenal London.

Foto: Getty Images

Ein Blick auf die Forbes-Liste der Superreichen hat was Beruhigendes. Nicht jeder Mensch hat im Coronajahr verloren, so manch einer legte respektabel zu. Reichte 2020 bereits ein Nettowert von 54 Milli­arden Dollar, um in den Top Ten zu sein, musst du heuer 85 Milliarden auf irgend­einer Kante haben. (1) Derlei Latten sind für den 38-jährigen Schweden Daniel Ek etwas hoch angesetzt, obwohl er zeitlebens Gas gab: mit 13 Bastler von Web­seiten, mit 18 Boss einer Firma mit 25 Mitarbeitern, mit 23 „pensionsreif“, so sein Profil. Dann gründete er den Streamingservice Spotify. Laut Billboard ist Ek heute der mächtigste Mann der Musikindustrie (Wert: USD 4.2 Mrd.), ergibt bei Forbes Rang 622. Nicht fit genug für das Wettrennen zum Mars. Aber für einen Fußballklub reicht es. Dank der selbsternannten „Großen Zwölf“ Europas, die sich per Coup von ihrer Fanbase verabschieden wollten, um Spaß in einer „Superliga“ (ESL) zu haben (Milliardärs-Klubs unter sich), sind Fußballklubs gerade heiß. In England randalieren die Fans der sechs am geplatzten Coup beteiligten Vereine, manch ein Besitzersitz wackelt. Etwa jener von Arsenal-Boss Stan Kroenke (Wert: 8.2 Milliarden Dollar, Forbes: 308). Der Zufall will, dass Daniel Ek „seit 30 Jahren“, wie er sagt, Arsenal-Fan ist und nichts mehr wünscht, als den Klub in goldene Zeiten zu führen. Daniel Ek gegen Stan Kroenke – klingt nach einem interessanten Match.

(1) Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/The_World%27s_Billionaires
Termin: UEFA Euro 2020 (Fußball-Europameisterschaft 2021): 11. 6.–11. 7. 2021, Österreich in Gruppe C mit den Teams aus den Niederlanden, Ukraine und Nordmazedonien.