Mode

Denim – die unendliche ­Geschichte

Alex Pisecker

Denim wird aus Baumwolle hergestellt. Der Begriff leitet sich von der französischen Stadt Nîmes ab (de Nîmes), wo ursprünglich Hosen aus diesem ­Material für Arbeitskleidung hergestellt wurden. ­Diese gelangten via Genua („Gênes“) in die USA, wo sie schließlich zur „Jeans“ wurden.

Redaktion + Text: Alex Pisecker / Foto: Adobe Stock

Dort entdeckte sie Levi Strauss 1872 als Arbeitshose für die Goldgräber in San Francisco. Später fügte der Schneider Jacob Davis die Nieten an den Hosentaschen hinzu. Dieses Modell wurde am 20. Mai 1873 patentiert. Denim an sich gilt als Handelsbezeichnung für ein äußerst robustes Baumwollgewebe in Köperbindung, aus dem hauptsächlich Jeans produziert werden. Hierbei handelt es sich um Kettköper, bei dem nur die Kettfäden in Indigoblau gefärbt werden, die Schussfäden aber rohweiß bleiben. Vor dem Weben werden die Kettfäden nur an der Oberfläche gefärbt. Die Fäden werden entweder im Strang oder nebeneinander aufgefächert gefärbt. Dabei passieren sie mehrfach das Farbbad, danach werden sie immer wieder an der Luft mit Sauerstoff in Kontakt gebracht. Je häufiger dieser Vorgang stattfindet, desto tiefer ist die Blaufärbung (5 – 7 Durchgänge). Das Garn wird jedoch nie ganz durchgefärbt, weshalb man Jeans so gut auswaschen und durch Reibung (stone washed) aufhellen kann.

Jeans werden aus Denim zwischen 11 und 14,5 oz (1 Unze = 28,4 g) pro Quadratyard (1 Yard = 0,9 m) hergestellt. Bei den Größenangaben dominiert die US-amerikanische Bezeichnungsweise in „inches“ (1 Zoll = 2,54 cm). Angegeben wird die Bundweite (W für waist) der Hose, da sie nicht in der Taille sitzt, sowie die an der Innennaht gemessene Schritthöhe (L für inseam length). Ursprünglich wurden die Jeans zugeknöpft (501), später setzte sich der Zipp durch.

Die ältesten Produzenten sind Levi’s, Wrangler und Lee. Die klassische Form der Levi’s 501 existiert immer noch. Über die Jahrzehnte entwickelte man immer wieder neue Schnitte. Das reicht von der Schlag­jeans (boot-flare) über die Röhrenjeans, die durch Zugabe von Elasthan zur Skinny Jeans wurde, bis hin zur Karottenjeans, der Jeggings (Mix aus Leggings und Jeans), der Boyfriend Jeans und vielen mehr.